Wenige Stunden vor der Freigabe der Vennstraße müssen die Arbeiter am neuen Kreisverkehr in Sourbrodt noch letzte Hand anlegen. Von dort bis Mont Rigi ist die N676 komplett erneuert worden. Die Fahrbahn wurde verbreitert, damit auch Wege für Fahrradfahrer und Fußgänger eingerichtet werden konnten. Die Freigabe werden vor allem Pendler erleichtert aufnehmen, die große Umwege in Kauf nehmen mussten.
Dimitri Solheid vom Straßenbauunternehmen Bodarwé räumt ein, dass vor allem für LKW die Umleitungen über Deutschland oder Malmedy kompliziert waren. "Die Umleitung für den PKW-Verkehr über Longfaye und Xhoffraix ist in der zweiten Phase viel besser gelaufen, weil sich die Autofahrer daran gewöhnt haben. Für Schwerlaster war es sehr kompliziert. Sie mussten entweder über Deutschland oder über Malmedy und Weismes fahren. Für sie wird die Eröffnung eine Erleichterung sein."
Auch Anwohner, Gastronomen und Geschäftsleute werden aufatmen. Mussten sie doch ein Jahr lang auf Kundschaft verzichten und Einbußen hinnehmen. Die Straßenbauunternehmen hätten aber immer versucht, ein offenes Ohr für die Anwohner zu haben und wöchentlich Rücksprache gehalten sowie eine Mailbox für sie eingerichtet, so Solheid.
Die Arbeiten erfolgten im Rahmen des Infrastrukturplans der Wallonischen Region und haben rund 5,5 Millionen Euro gekostet. Realisiert wurde das Projekt gemeinsam von den Firmen Bodarwé, Nelles und Tragéco. Witterungsbedingt hätten die Arbeiten etwas mehr Zeit in Anspruch genommen als geplant, aber seien jetzt fast abgeschlossen. Nur kleinere Arbeiten müssten noch gemacht werden, wie das Betonieren der Radwege und die Seitenstreifen. Dazu würden im Juni und Anfang Juli Ampelanlagen und Vorfahrtsregelungen installiert.
Zum Beginn der Sommerferien sollen die Arbeiten komplett abgeschlossen sein. Dann heißt es wieder freie Durchfahrt auf dem Venn.
Michaela Brück
Wieviele zusätzliche unnütze Kilometer für Autos und LKW? Wieviel Ärgernis auf den Umleitungsstrecken? Wieviel Zeitverlust? Und warum das Ganze? Unfähigkeit eine Strassenbaustelle so zu organisieren dass die Straße befahrbar bleibt? Die Enscheidungsträger einer solchen Sperrung mussten wohl nicht jeden Tag übers Venn.