Drogen, Alkohol und Gewalt - das ist leider auch bei Jugendlichen keine Seltenheit. Viele Minderjährige sind in Straftaten verwickelt. Doch die Art der Straftaten, die sie begehen, hat sich in den letzten Jahren geändert, weiß Marita Brüls, erster Polizeiinspektor. "Was vor etlichen Jahren vielleicht noch lapidar der Ladendiebstahl war, das ist heute ganz klar das Cybermobbing. Der Gebrauch von Smartphones und von Social Media vereinfachen diese Straftaten natürlich. Mobbing zieht sich fort von der Schule aus vielleicht bis Zuhause ins Jugendzimmer, wenn ich mich hinsetze, mich in mein Netzwerk einwähle und vor mir die Beleidigungen, Bedrohungen oder sonstige Sachen gegen mich vorfinde."
Natürlich spielen legale Drogen wie Alkohol, aber auch illegale Drogen immer noch eine große Rolle bei Jugendlichen. Um über Drogenmissbrauch und andere Straftaten aufzuklären und sie zu verhindern, wurde das Programm KoPS in der Zusammenarbeit von Polizei, der DG und der ASL gegründet. Dabei wird die Aufklärungsarbeit direkt im Klassenzimmer geleistet.
"KoPS ist so aufgebaut, dass wir als Polizei in der Präventionsarbeit mit gewissen Themen im Bezug zur Jugendkriminalität in den Klassen starten. Das heißt allgemein zum Thema Gewalt, aber genauso gut: Was ist Diebstahl, was ist Vandalismus, was ist Abzocken? Die ASL ist parallel dazu in den Klassen unterwegs, im ersten Jahr zum Thema legale Drogen und im zweiten Jahr zum Thema illegale Drogen."
Alle wichtigen Themen werden den Schülern dabei nähergebracht. Jetzt ist ein Jahr Präventionsarbeit in den Klassen des RSI, der PDS, des Königlichen Athenäum Eupen und des Cesar-Franck-Athenäum vorbei. Doch das Gelernte will auch überprüft werden - und das in Form von einem Quiz. "Das Wissen wird spielerisch aufgebaut und schulintern findet dann ein abschließendes Quiz statt", erklärt Marita Brüls. "Wir werden keine Tests mit Wissensabfrage machen, sondern ganz spielerisch. Und daraus kristallisiert sich dann der Schulvertreter, der dann die Schule repräsentiert hat."
Pro Schule sind jeweils fünf Schüler für das Quiz ausgewählt. Viele andere Schüler sitzen zur Unterstützung im Publikum. Lautstark werden die Kandidaten angefeuert. Aber trotz guter Vorbereitung ist das Quiz auch für sie eine besondere Herausforderung. Das kann auch Marita Brüls nachvollziehen. "Die Schüler sind echt nervös, wenn sie hier ankommen und das große Quizfinale abhalten sollen. Es ist einfach im Publikum zu sitzen, man hat die Antwort, glaube ich, doch recht schnell parat, aber da vorne auf dem Serviertablett ist es doch schon recht stressig. Nochmal Hut ab vor der Leistung der Schüler."
Am Ende siegt die Auswahl des Cesar-Franck-Athenäums aus Kelmis im Stechen gegen die PDS. Die Freude ist riesig. Bei der Siegerehrung gibt es Medaillen und zwei Pokale für die Sieger. Ministerpräsident Paasch überreicht einen Scheck und die Schüler strahlen über das ganze Gesicht. Es ist auch ein Sieg für das KoPS-Programm, denn die Schüler haben viel Wissen von der Präventionsarbeit mitgenommen.
Victoria Wolf