Zu Besuch bei "Traditions Fritt" in Eupen

Mittags beginnt der Ansturm auf die Fritüre in der Eupener Paveestraße. Unter den hungrigen Leuten sind vor allem Schülerinnen und Schüler. Ihre Augen leuchten, wenn sie die heißen, goldbraunen Fritten überreicht bekommen.

Hinter der Glastheke stehen Pascal und Ruth - ein eingespieltes Team. Das ist wichtig, wenn zu Stoßzeiten dutzende Kunden gleichzeitig etwas bestellen möchten. Seit acht Jahren steht Ruth hinter der Theke und am Frittenkessel. Sie weiß, worauf es ankommt. Gute Kartoffeln aus der Region bilden die Basis. Sind sie auf Fingerbreite geschnitten, können Sie frittiert werden. Aber Achtung: nicht einmal, sondern zweimal.

"Das erste Mal kommen sie bei 150 Grad rein. Das zweite Mal bei 180 Grad. Die Gradzahl muss unbedingt stimmen", erklärt Ruth. Auch wichtig ist das Fett, in dem die Kartoffeln frittiert werden. Geht es nach belgischer Art, dann gibt es da nur einen Weg. "Wir nutzen nur Rinderfett und kein pflanzliches Fett. So werden sie die besten Fritten der Welt."

Vor der Corona-Krise kostete eine Fritte rund 2,60 Euro. Mittlerweile sind es drei Euro. Aber für gute Fritten geben die Leute gerne ihr Geld aus. Dass die Preise gestiegen sind liegt nicht nur an den Energiepreisen, wie Inhaber Mario Schommers erklärt. "Vor drei Jahren kostete das Rinderfett einen Euro pro Kilo. Heute sind es zwei Euro pro Kilo."

Am späten Nachmittag macht die Fritüre wieder auf, dann geht der Ansturm ein zweites Mal los. Dann sind es vor allem Berufstätige, die sich auf dem Nachhauseweg eine Fritte holen.

Dogan Malicki