Einmal hinter die Kulissen gucken und erleben, wie es ist, in einer Großküche zu arbeiten. Das durften Anne Vogts und Sophia Heck am Mittwochnachmittag in der Küche des Sport- und Freizeitzentrums Worriken. Hier wurden Brötchen für eine Abendveranstaltung vorbereitet und die Mädels wurden direkt zum Belegen mit eingespannt.
Gleich zwei Restaurants muss die Küche hier in Worriken täglich mit Essen versorgen, wie Geschäftsführer Björn Pfeiffer erklärt. "Der Aufwand im Schülerrestaurant liegt in der Regel bei 300 Personen, die hier bewirtet werden - das heißt Frühstück, Mittag- und auch Abendessen. Im Touristenrestaurant hängt das von der Saison ab. Da geht es jetzt ab April so richtig los, bis September, Oktober. Da ist ab jetzt auch mit einem großen Aufwand zu rechnen."
In der Küche und im Service arbeiten derzeit circa 20 Personen in Früh- und Spätschichten. Neue Leute werden hier immer gesucht. "Wir haben immer Interesse daran, junge Menschen zu finden, die vielleicht auch hier ausgebildet werden. Die wir dann auch an uns binden können. Wir haben den Vorteil, dass wir kein klassischer Horeca-Betrieb sind. Wir haben hier relativ familienfreundliche Arbeitszeiten."
Und wie gefällt Anne der Einblick hinter die Kulissen? "Ich wollte einfach mal schauen, wie das so ist. Das interessiert mich schon ein bisschen. Ich könnte mir auch vielleicht vorstellen, eine Ausbildung in dem Bereich zu machen."
Horeca wichtig für Wirtschaftsstandort Ostbelgien
Der Horeca-Sektor hat in den vergangenen Jahren sehr gelitten. Während Corona haben viele Fachkräfte den Sektor verlassen und sind nicht wieder zurückgekommen. Die Tour sollte auch darauf aufmerksam machen, wie Ministerin Isabelle Weykmans erklärt. "Ich wollte vor allem auch zeigen, wie wichtig der Horeca-Bereich für den Wirtschaftsstandort Ostbelgien ist. Wie attraktiv die Berufe sind, die man in dem Bereich ausüben kann. Dazu sollte diese Initiative dienen, damit man mal einen Blick hinter die Kulissen werfen kann."
Von der Großküche in Worriken ging es danach ins Hotel-Restaurant Bütgenbacher Hof. Zunächst noch als Gäste von Geschäftsführer Thorsten Maraite empfangen, inklusive Begrüßungs-Drink, ging es auch hier für die Jugendlichen danach in die Küche. Erdbeermarmelade kochen stand auf dem Programm.
Währenddessen erklärt Thorsten Maraite, wie es mit der Fachkräftesuche in seinem Betrieb aktuell läuft. "Wir haben das Glück, dass wir in den letzten Jahren wirklich sehr gute Mitarbeiter und auch reichlich Lehrlinge hatten. Aber man merkt es trotzdem, wenn mal jemand ausfällt oder man wirklich auf der Suche ist. Das dauert schon länger. Man hat auch nicht mehr die Auswahl, man nimmt dann das, was kommt. Wir hatten aber bisher immer das Glück, dass es gut gepasst hat."
Die fertige Marmelade wurde dann abgefüllt und durfte natürlich mit nach Hause genommen werden. Sophia ist am Ende froh über die Einblicke, die sie hier erhalten hat. "Mir hat gefallen, dass wir in Worriken eine Großküche und hier im Bütgenbacher Hof eine kleinere Küche gesehen haben. Die kleinere Küche hat mir besser gefallen. Da ist schon immer der Hintergedanke, dass man dann arbeitet, wenn andere frei haben, aber wenn mir das wirklich gefällt, würde ich das gerne machen."
Ferien- oder Wochenendjobs bieten fast alle Betriebe an. Auch einfach mal einen Tag Probearbeiten oder Praktika sind keine Seltenheit. Auch durch Aktionen wie diese Horeca-Tour sollen junge Menschen wieder für den Horeca-Sektor begeistert werden.
Lena Orban