Lehrer sein ist ein Beruf mit Klasse. Unter diesem Motto wird ab sofort und bis in die Sommermonate hinein in Print und Hörfunk sowie auf Plakaten und Sozialen Medien geworben. Im Mittelpunkt stehen Lehrer als exklusive Werbebotschafter.
"Es ist einerseits eine Informationskampagne, die dazu beitragen soll, die Herausforderungen des Lehrerberufs mal aus Sicht der Lehrperson zu schildern", erklärt Unterrichtsministerin Lydia Klinkenberg. "Auf der anderen Seite ist es aber auch eine Imagekampagne, um die Wertschätzung und den Respekt für den Lehrberuf nochmal zu steigern."
Sechs ostbelgische Lehrer haben sich bereit erklärt, das Gesicht dieser Infokampagne zu werden. Und nicht nur das: Sie sind sich darüber bewusst, dass sie dadurch im Alltag auch Ansprechpartner und Fürsprecher ihres Berufs werden. Mit dabei ist Primarschullehrerin Myriam Louvet. Erst hatte sie Zweifel. Jetzt ist sie Feuer und Flamme. "Kommt einfach mal vorbei. Schaut mal, was wir so den ganzen Tag machen. Da kann man spüren, warum wir für den Beruf brennen und er so viel Spaß macht."
Lehrer sein, ist nicht nur ein sozialer Beruf. Es ist auch anspruchsvoll. Wer in seinem Berufsleben besonders nach Sinnhaftigkeit sucht, der sei in einer Schule an der richtigen Stelle, bestätigt Primarschullehrerin Linda Rosenstein, die auch ein Gesicht der Kampagne ist. "Wichtig ist für mich, dass einfach in der Gesellschaft anerkannt wird, dass der Lehrerberuf einer der wichtigsten Berufe ist, da wir das Fundament legen und die Kinder auf das Leben vorbereiten und das unsere Zukunft ist."
Kernstück der Kampagne ist eine eigens dafür geschaffene Internetseite. Auf lehrerinostbelgien.be werden alle Fragen rund um den Lehrerberuf gebündelt und beantwortet. Dazu zählt nicht nur, was der Beruf zu bieten hat, sondern auch, welche Anforderungen gestellt werden. Hilfreich ist auch ein Online-Selbsterkundungstest. Denn klar ist: Zu jedem passt der Beruf nicht.
Unterrichtsministerin Klinkenberg verspricht sich von der Infokampagne auch, dass man den Lehrerberuf nicht nur anhand von Privilegien wahrnimmt. "Die Personalmitglieder sagen mir immer wieder, dass die Wertschätzung und der Respekt für ihren Beruf fehlt. Es ist ein sozialer Beruf, ein Beruf, der auch im Wandel war die letzten Jahre - wie auch die Gesellschaft im Wandel war", sagt Klinkenberg. "Mittlerweile haben wir sehr multikulturelle Schulen. Da sind die Herausforderungen noch ganz andere geworden. Die Pädagogik hat sich entwickelt. Daher ist ein Lehrerberuf von vor 20 Jahren gar nicht mehr vergleichbar mit dem heutigen Lehrerberuf. Wir müssen einfach weg von diesen altbekannten Klischees, weil sie heute einfach so nicht mehr stimmen."
Manuel Zimmermann