Die Sportschöffin Alexandra Barth-Vandenhirtz geht nach jetzigem Planungsstand von einer Bauzeit von eineinhalb Jahren aus. Die Auftragsvergabe soll zwar noch vor dem Sommer erfolgen. Doch bedeutet das nicht, dass am Tag danach sofort die Bauarbeiten beginnen. Auf einen Wiedereröffnungstermin hat sich die Sportschöffin daher im Stadtrat auch nicht festgelegt.
Zwei Jahre Wartezeit sind also Stand heute eine realistische Schätzung - aber halt auch nur eine Schätzung. Natürlich wünschen sich viele, dass alles reibungslos verläuft und vielleicht doch noch der ein oder andere Monat gewonnen werden kann. Aber falls das Wetzlarbad weiter so vom Pech verfolgt wird wie bisher, dann kann man nur hoffen, dass wenigstens vor dem Sommer 2025 alles fertig ist.
Was die Kosten für den Wiederaufbau angeht, so hat man sich laut Sportschöffin Barth-Vandenhirtz auf eine Versicherungsentschädigung geeinigt, in Höhe von etwas mehr als 4,4 Millionen Euro. Aber die Summe wird nicht für die komplette Sanierung reichen.
Neben dem Wiederaufbau hat sich die Stadt ja auch für zusätzliche energieeffiziente Ergänzungsmaßnahmen entschieden. Dadurch will man nicht nur den Zielen des Klimaplans der DG gerecht werden, sondern auch langfristig die Kosten des Bades signifikant reduzieren. In dem Paket ist so einiges: eine Photovoltaikanlage, Solarkollektoren, Wärmepumpen, Blockheizkraftwerke, eine Wasseraufbereitungsanlage und auch eine Anlage zur Nutzung von Drainagewasser.
Die Stadt hofft aber auf weitere Finanzmittel. Zur Zeit finden noch Verhandlungen über eine mögliche Versicherungsentschädigung für den Nutzungsausfall statt. Auch vom Katastrophenfonds erwartet man noch Geld.
Manuel Zimmermann
Erst 2022, dann 2023, letztens 2024, jetzt 2025…
4 Jahre für den Wiederaufbau eines Schwimmbades. Alle Achtung!
Natürlich werfen diese Informationen zusätzliche Fragen auf.
Nur eine:
War das Bad - wie es vor wenigen Monaten hieß - nun tatsächlich unterversichert, worauf die Summe von 4,4 Millionen schließen lässt? Wenn ja, wer ist dafür verantwortlich und wer haftet für einen evtl. Fehlbetrag? Der Versicherungsnehmer (Lago) oder die Allgemeinheit? Eine Frage, die sich aufdrängt, nachdem die DG letzte Woche erklärt hat, 90% der Kosten, die von der Versicherung nicht getragen werden, zu finanzieren…
Die Frage zu stellen, ob bei den zusätzlich geplanten Infrastrukturarbeiten auch die Fehlplanung der sanitären Einrichtungen korrigiert wird, erübrigt sich wohl. Wer darauf Wert legt, muss halt - wie seit Juli 2021 und bis irgendwann 2025 - weiterhin nach Monschau, Brand… fahren. Das Kelmiser Bad eignet sich ja nur für diejenigen, die gerne in einer Endlosbaustelle schwimmen.
Bei der üppigen Haushaltslage in Eupen doch sicher kein Problem .... Mein Vorschlag: lasst es so und nehmt es als Auffangbecken zum Hochwasserschutz.....