Die Gerüchteküche hat in den letzten Wochen ordentlich gebrodelt. Viele Bewohner der Gemeinde Lontzen glaubten, dass über die Zukunft der Gemeindeschulen Lontzen und Walhorn bereits entschieden wurde. Das ist aber nicht der Fall. Klar ist: Nur zwei Pisten kommen in Frage.
Die erste Piste sieht vor, dass die Gemeindeschule Lontzen vergrößert wird. Dafür soll ein Gelände angekauft werden, das an der Schule angrenzt. In Walhorn könnte bei Bedarf der Dachboden ausgebaut werden, um mehr Platz zu schaffen. Unterm Strich würde also alles wie gehabt bleiben - nur würden beide Standorte vergrößert.
Das andere Modell sieht eine Fusion der beiden Gemeindeschulen vor. "Beim zweiten Modell würden wir den Walhorner Kindergarten in die Räumlichkeiten der Schule Lontzen verlegen. So hätten wir einen einzigen Kindergarten für die Kinder aus Lontzen und Walhorn. Die Primarschulen der beiden Niederlassungen würden wir dann nach Walhorn verlegen", erklärt Lontzens Bürgermeister Patrick Thevissen.
Klar ist: Keine der beiden Pisten wird alle zufrieden stellen. Beide bringen Vor- und Nachteile mit sich.
"Bei der ersten Option, bei der die Schulen vergrößert werden, gibt es mehrere Vorteile", führt Thomas Brüll, der Direktor der Gemeindeschulen Lontzen und Walhorn, aus. "Unter anderem bleiben die Kindergärten und die Primarschulen im Dorf zusammen. Das gewährleistet die Zusammenarbeit zwischen den Primarschulen und den Kindergärten auf der Team-Ebene. Zusätzlich bleiben auch die Schulgrößen überschaubar." Ein Nachteil wäre unter anderem, dass sehr viel Zeit vergehen würde, bis das Gelände gekauft ist und das neue Gebäude bezugsbereit.
Zur zweiten Piste: Sollten die Primarschulen in Walhorn und die Kindergärten in Lontzen zusammengelegt werden, könnten Klassen besser organisiert werden. So wäre es möglich, die Klassengrößen zu verkleinern. Dadurch würden die Lehrkräfte entlastet und hätten mehr Zeit, um besser auf einzelne Schüler einzugehen. Auf der anderen Seite müssten einige Eltern längere Fahrtzeiten in Kauf nehmen. Der direkte Dorfbezug würde auch verloren gehen.
"All diese Aspekte bringen die Mitglieder des Gemeinderates in eine Position, bei der ich mir wünsche, dass sich jeder die Arbeit antut, eine eigene Meinung zu dem Thema zu bilden", so Bürgermeister Patrick Thevissen. Schlussendlich wird die Gemeinde bestimmen, wo es in Zukunft hingeht. Spätestens im Juli hofft der Bürgermeister, dass der Gemeinderat eine Entscheidung getroffen hat.
Dogan Malicki