Konzentriert hören die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Radio-Workshops im Ephata dem Workshopleiter Henrik von Holtum zu. Es ist der zweite Tag, an dem intensiv gemeinsam gearbeitet und getestet wird. Der deutsche Musiker, Musikjournalist und Autor versucht, die jungen Radiomacher und Radiomacherinnen so gut wie möglich zu begleiten.
"Wenn man jetzt hier zu zehnt zusammensitzt, ist es natürlich eine Aufgabe herauszufinden, was interessiert wen, was sind spezifische Interessen. Es ist so, dass wir uns morgens treffen und schauen, was wir tun wollen, und dann stelle ich Aufgaben, die hoffentlich für alle interessant sind", erklärt Henrik van Holtum. "Es gibt natürlich auch ganz fundamental technische Fragen, also Mikrofontechnik, wie man Audiomaterial editiert. Ganz praktische Fragen also, aber auch Formatfragen und eventuell künstlerische Fragen. Wir versuchen jetzt, so viel wie möglich zu regeln, wir sehen uns aber auch noch einmal in Tallinn und in Eupen wieder."
Das Erasmus+-Projekt wurde bereits 2018 durch Meakusma und dem estländischen Radiosender IDA Radio ins Leben gerufen. Jetzt nach Corona konnten sich die jungen Radio- und Musikbegeisterten aus Estland und Belgien für den ersten Teil des Workshops in Eupen treffen.
Kursteilnehmerin Charlotte Bohn hat sich mittlerweile etwas von der Gruppe entfernt. Um sich konzentrieren zu können, hat sie sich zurückgezogen. "Heute ist die Übung, das wir überlegen, was Musik für eine Rolle spielen kann", erklärt sie. "Die Aufgabe jetzt gerade ist, dass ich mir einen Text raussuche, den ich vorlese, während ich die Musik hinter den Text lege, um zu sehen, was das mit dem Rhythmus macht. Die Idee ist, dass wir so ein kurzes Format zusammenstellen, das als Trailer fungieren kann."
Konzentriert arbeiten die neun Teilnehmerinnen und Teilnehmer an ihrem kurzen Teaser für Social Media. Einige müssen da erst Mal eine Grundidee finden. Gemeinsam mit Henrik von Holtum wird überlegt, was im Mittelpunkt der Sendung stehen könnte, welche Gefühle vermittelt werden sollen, wie man den Zuhörer erreichen kann.
Andere sind da schon ein ganzes Stück weiter mit ihrer Tagesaufgabe, auch weil sie schon mehr Erfahrung haben. Dazu zählt auch Sander Rajamäe aus Tallinn. Weiter hilft der Workshop ihm trotzdem. Auch weil er mit einem klaren Ziel nach Eupen gereist ist: Er will sein Aussprache im Radio verbessern. Das "einfach Machen" ist das, was er besonders hervorhebt. Nur so, ist sich Sander sicher, kann man wirklich was lernen.
Für Henrik von Holtum sind diese Workshops für junge Radiomacher immer eine Bereicherung. Auch dieses Projekt zwischen Tallin und Eupen. Am Samstag werden die Teilnehmerinnen und Teilnehmer noch gemeinsam arbeiten. Danach endet der erste Teil des Workshops. Als nächstes folgen zwei weitere Blöcke in Tallinn und Eupen.
Robin Emonts