Einmal folgen bitte. Am Grenzübergang Lichtenbusch wird ein Fahrzeug nach dem anderen herausgezogen. Rund 90 Einsatzkräfte kontrollieren auf dem Parkplatz Lkw, Pkw und Motorräder.
Kontrolliert wird am Donnerstag aber nicht nur in Lichtenbusch. Insgesamt sind rund 300 Einsatzkräfte aus der Euregio im Einsatz, weiß Eric Hellebrandt, Polizeisprecher der Polizeizone Weser-Göhl: "Wir kontrollieren diverse Gebiete im Grenzraum. Zum Beispiel Bildchen in Kelmis oder Köpfchen in Eynatten. In der Eifel wird auch kontrolliert. Dazu kommen unterschiedliche Stationen in Deutschland und in den Niederlanden."
Zusammenarbeit
Die Großaktion wird in regelmäßigen Abständen durchgeführt. Das bedeutet aber nicht, dass sonst keine Zusammenarbeit zwischen den unterschiedlichen Polizeibehörden stattfindet. Ziel der Aktion ist unter anderem, Präsenz und Geschlossenheit zu demonstrieren. Die allgemeine Kontrolle steht aber an erster Stelle.
"Wir kontrollieren eigentlich alles. Das beginnt bei Verkehrsvergehen, wie z. B. einer abgelaufenen technischen Kontrolle. Aber auch kriminelle Straftaten haben wir im Visier, wie z. B. Drogenschmuggel", so der Polizeisprecher der Polizeizone Weser-Göhl.
Spürhunde
Die Polizeikräfte sind gut organisiert. Die Polizeimotorräder fangen Personen auf der Autobahn ab und führen sie auf den Parkplatz. Je nach Art des Fahrzeugs müssen sich die Fahrer in eine bestimmte Spur einreihen. Neben zahlreichen Polizisten ist auch eine mobile Fahrzeugkontrollstation und ein Spürhund dabei. Der Schäferhund kommt zum Einsatz, wenn die Polizei einen Verdacht hat und es ganz genau wissen möchte.
Timo Berg von der Polizei Köln nimmt gerade ein verdächtiges Sportfahrzeug auseinander. "Es ist so, dass das Fahrzeug sehr viele Hohlräume hat. Es ist schwer für uns zu überblicken, ob etwas dahinter versteckt sein könnte. Deshalb werden wir jetzt den Hund hinzuziehen."
Kriminalität macht an den Grenzen nicht Halt. Die grenzüberschreitende Zusammenarbeit der Polizei ist deshalb essenziell und findet schon seit mehr als 50 Jahren statt.
"Wir haben hier einen einheitlichen Arbeits- und Wirtschaftsraum. Hier leben vier Millionen Menschen. Kriminalitätsphänomene sind durchweg grenzüberschreitend. Es ist deshalb ein wichtiges Zeichen für die Bürger, dass wir gemeinsam für ihre Sicherheit sorgen. Wir signalisieren, dass die Grenzregion keinen Vorteil für Kriminelle hat, weil wir eng zusammenarbeiten", erklärt der Aachener Polizeipräsident Dirk Weinspach.
Schwerwiegende Probleme bei den Kontrollen gab es am Donnerstagnachmittag jedenfalls noch nicht. Bis 21 Uhr wird noch kontrolliert. Wie viele Delikte und Straftaten festgestellt wurden, wird die Polizei noch vor dem Wochenende bekannt geben.
Dogan Malicki