Ein sportlicher Typ war Nicolas Kupper schon immer. Seit etwas mehr als einem Jahr geht er auch ins Fitnessstudio. Es gefällt ihm gut. "Ich hatte wegen der Schule immer weniger Zeit, um Fahrrad zu fahren. Für das Fahrrad fahren brauchte ich mindestens fünf Stunden. Die Zeit hatte ich nicht mehr, also machte ich nur noch Tennis. Ich brauchte eine zweite Sportart, außerdem gab es ein Fitnessstudio dreihundert Meter von meinem zu Hause. Da war es interessant, damit anzufangen."
Vormittags ist es eher ruhig hier, da kann Nicolas entspannt trainieren. Nach Schulschluss gibt es kaum noch Platz an den Geräten wegen der vielen Jugendlichen.
"Ich gehe auch noch ab und zu ins Fitnessstudio. Da sieht man eine große Anzahl an Jugendlichen, die sich jetzt in Fitnessstudios befinden, die früher vielleicht nicht da waren", sagt Sportlehrer Eliot Weidisch.
"Ich denke, dass die sozialen Medien auch eine wichtige Rolle spielen, weil man da Videos sieht von Leuten, die krass aufgebaut sind. Dann denkt man sich, wenn man ins Fitnessstudio geht, wird man so aussehen wie sie, aber das ist nicht der Fall und dann hören sie meistens nach drei Monaten auf", so Nicolas Kupper. Manche halten aber länger durch, denn sie haben ein klares Ziel vor Augen. "Also ich denke, dass die meisten Jugendlichen ins Fitnessstudio gehen, um Muskeln aufzubauen und einen schönen Körper zu haben." Nicolas spricht hier besonders von den Männern der Schöpfung, bei den Frauen sieht es tatsächlich etwas anders aus. "Die meisten machen Cardio, um Gewicht zu verlieren."
"Ein guter Punkt ist, dass man zu egal welcher Zeit am Tag seinen Sport machen kann. Was weniger gut ist, dass man mit weniger Betreuung auch schaden kann", sagt der Sportlehrer. Mehr Betreuung wäre also gut, kostet aber in der Regel mehr. Erst recht, wenn es um Personal-Training geht. Da muss natürlich jeder für sich entscheiden, wie viel er bereit ist, zu bezahlen. Nicolas Kupper bezahlt 384 Euro pro Jahr.
In Mode geraten
Das Fitnessstudio ist eindeutig in Mode, fragt sich nur, wie es dazu kommen konnte. "Ich glaube, es ist eine Kombination von allem. Corona hat die Leute zu Hause Sport machen lassen. Jetzt wollen sie vielleicht was Neues machen. Die sozialen Medien beeinflussen uns auch." Jeder Trend geht irgendwann vorüber, aber der Ein oder Andere wird seine neue Leidenschaft entdeckt haben.
Es kann zur Sucht werden, aber das ist nicht unbedingt schlecht. "Ich mache es aus Spaß. Es ist auch eine Sucht geworden, weil ich immer mehr Muskeln haben möchte. Aber ich mache es hauptsächlich aus Spaß, mit Freunden", so Eliot Weidisch weiter.
Céline Schmitz und Fabian Henkes/Bischöfliche Schule St. Vith