Am Lütticher Flughafen hat am Dienstagmorgen eine Großrazzia stattgefunden. Mehrere Firmen werden verdächtigt, Mehrwertsteuerbetrug mit Waren aus China begangen zu haben.
Der mögliche Schaden soll sich auf 300 Millionen Euro belaufen. Vier Personen wurden festgenommen. Ihnen werden Zoll- und Mehrwertsteuerbetrug, Geldwäsche und Mitgliedschaft in einer kriminellen Vereinigung vorgeworfen. Ihre Wohnungen wurden ebenfalls durchsucht. Hunderte Polizisten waren an der Aktion der Europäischen Staatsanwaltschaft beteiligt. Sie trug den Namen "Silk Road" zu Deutsch "Seidenstraße".
Waren, die aus China importiert werden, sind in einem EU-Land von der Mehrwertsteuer befreit, wenn sie das Land wieder verlassen. Die Mehrwertsteuer muss nur im Zielland bezahlt werden. Mit einem komplexen Konstrukt aus Scheinfirmen, gefälschten Rechnungen und Transportdokumenten soll es den Verdächtigen gelungen sein, nirgendwo Mehrwertsteuer zahlen zu müssen.
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