Eine Kletterhalle, ein Restaurant, ein Raum für Anbetungen. Bis vor Kurzem konnten sich die Bürger dazu in einer öffentlichen Untersuchung äußern - das Ergebnis: 541 Beschwerden. Von denen fällt ein Großteil negativ aus. Die Anwohner befürchten vor allem, dass das Projekt einen Einfluss auf die Mobilität in ihrem Viertel haben wird.
"Die Stadt wird einige Punkte in Bezug auf die Mobilität in der Umgebung im Auge behalten. Es stellt sich auch die Frage nach Parkmöglichkeiten. Wir wissen nicht, wie viele Menschen die Kletterhalle und das Restaurant anziehen werden. Das muss genauer analysiert werden. Hier braucht es noch Mobilitätsstudien", erklärt Urbanismusschöffin Christine Defraigne
Doch es gibt durchaus noch weitere Punkte, die die Anwohner beunruhigen. "Es gibt auch ökologische und architektonische Bedenken. Schließlich soll hier ein großer Betonblock gebaut werden. Dann gibt es noch den Denkmalcharakter. Wir haben hier nämlich einen der Orte, der an den Ersten Weltkrieg erinnert", sagt Bernard Wilkin, Mitglied des Viertelkomitees.
"Die Basilika sollte auf jeden Fall umfunktioniert werden. Das war ein herrlicher Ort, der wieder genutzt werden muss. Das Projekt und die Kletterhalle stört uns nicht. Wir Anwohner haben aber das Gefühl, dass wir bei dem Projekt vergessen werden. Hier fehlt einfach die Kommunikation. Wir begegnen vielen Unsicherheiten, es werden Dinge erfunden, die vielleicht gar nicht stimmen. Die Projektautoren hätten vielleicht die Antworten, wir jedoch nicht", so Anwohnerin Laurence Caels.
Falschinformationen
Hinter dem Projekt stehen die Gehlen Group aus Malmedy und The Wall - sie versuchen zu beschwichtigen. "Wir verstehen, dass die Menschen sich Fragen stellen. Das ist normal. Wir wissen auch, dass es viele Falschinformationen gibt. Es hieß, dass wir Hochzeiten oder Events für hunderte Personen organisieren. Das stimmt nicht. Wir reden von einer Kletterhalle und einem Restaurant mit 40 Plätzen", sagt Marie Boutet, Pressesprecherin von "Basilique Expérience".
Auch nach den vielen Beschwerden möchten die Projektautoren "Basilique Expérience" weiter vorantreiben. "Wir beachten natürlich, was die Stadt verlangt. Wir sind offen für Diskussionen. Wir hatten letzte Woche noch eine konstruktive Diskussion mit einer Delegation aus Großbritannien. Auch sie hatten die Falschinformationen mitbekommen. Wir werden mit ihnen eng zusammenarbeiten, um den Gedenkcharakter der Basilika zu erhalten. Wir diskutieren und möchten das Projekt noch besser machen."
Das anfängliche Projekt wurde bereits angepasst. Ein Kino etwa wurde aus den Planungen gestrichen. Jetzt, nach den Beschwerden, sind auch weitere Anpassungen nicht ausgeschlossen.
rtc/ale