Endspurt. Die Schüler des ZFP haben bereits einen Großteil ihrer Rollen verinnerlicht. Nur noch die letzten Feinheiten müssen geprobt werden.
Seit 2017 arbeitet das Agora-Theater mit dem ZFP zusammen. Seither stehen regelmäßig Theater-Workshops für die Schüler auf dem Programm. Mit der Zeit hat sich ein harter Kern gebildet. Es sind insgesamt acht Schüler, die eine gemeinsame Theatergruppe gebildet haben und für das bevorstehende Stück proben.
2020 sollte bereits ein erstes Theaterstück vorgestellt werden. Dann kam Corona dazwischen. Letztes Jahr wurde ein neuer Anlauf gestartet. Alexandra Schumacher, Geschäftsleiterin des Agora-Theaters, erklärt, was im jetzigen Theaterstück ansteht: "Es geht um die Gemeinschaft. Aber es geht auch um die Fragilität einer Gemeinschaft. Ebenfalls wird die Frage gestellt, wie viel Individualität eine Gemeinschaft aushält."
Seit letztem September wird regelmäßig geprobt. Untermalt wird das Stück von Musik. Die kommt vom Musikpädagogen Barros Wellington.
Die Theaterpädagogin Daniela Scheuren leitet das Stück. Sie und die Schüler haben sich von einem deutschen Filmdrama inspirieren lassen.
"Ich sehe, wie sie über sich hinausgewachsen sind. Am Anfang sagten sie mir, dass sie vor keinem Publikum stehen möchten. Gemeinsam haben wir den Film 'die Welle' angeschaut. Die Schüler wollten dazu das Theaterstück machen und mittlerweile lernen die ganz viel Text auswendig. Ich glaube, dass sie viel mehr machen, als sie sich jemals zugetraut hätten", so die Theaterpädagogin.
Wertvolle Erfahrungen
Auch wenn das Proben teilweise anstrengend und intensiv ist. Die Schüler sind glücklich, dabei zu sein. So auch Jason. "Mir gefällt es, in der Gemeinschaft zu sein. Auch kommt man hier mit Schülern in Kontakt, mit denen man in der Schule noch nie geredet hat."
Auch Christoph Franssen, Erzieher am ZFP, spielt in dem Stück mit. Er weiß, dass die Schüler wertvolle Erfahrungen sammeln. "Mir fällt auf, dass wir durch das Theaterstück die Vorurteile aufsprengen, mit denen das ZFP täglich zu kämpfen hat. Es ist auch schön zu sehen, dass die Schüler konzentriert an einer Sache dranbleiben. Ich finde schön zu zeigen, dass die Schüler es einfach können."
Während der Proben sind alle Schüler über sich hinaus gewachsen und haben sehr viel Selbstbewusstsein dazugewonnen. Mit vollem Elan und großer Vorfreude geht es dann Ende April von der kleinen auf die große Bühne.
Insgesamt sind zwei Aufführungen geplant. Die erste findet Ende April im Jünglingshaus Eupen statt, die zweite Anfang Mai im Triangel St. Vith. Die Tickets sind beim Agora-Theater erhältlich.
Dogan Malicki