Rund drei Monate lang wurden die Ostbelgier zu den unterschiedlichsten Themen befragt. Ein Telefoninterview dauerte in der Regel eine gute halbe Stunde. Viele Infos sind also zusammengekommen. Holger Liljeberg ist Geschäftführer der INFO GmbH aus Berlin. Gemeinsam mit seinem Team hat er die Meinungsumfrage durchgeführt.
"Sehr bemerkenswert ist die außerordentlich hohe Lebenszufriedenheit der Menschen in Ostbelgien. Das sehen wir in Deutschland nur ganz selten in engen Dorfgemeinschaften. In größeren Regionen sind solche Ergebnisse tatsächlich bemerkenswert."
Konkret gaben 77 Prozent der Befragten an, eher bzw. sehr optimistisch in die Zukunft zu schauen.
Zusammenleben mit Zuwanderern
Ein Thema, das die Ostbelgier sehr beschäftigt, ist die Integration von Zuwanderern. Jeder vierte Ostbelgier findet, dass es große bis sehr große Probleme beim Zusammenleben von Einheimischen und Zuwanderern gibt.
Klar ist jedoch: Das allgemeine Lebensgefühl wird dadurch nicht beeinträchtigt. Darüber hinaus ist der Großteil der Bevölkerung gewillt, Zuwanderer in die Gemeinschaft zu integrieren. "Und das ist ein Zeichen für einen sehr hohen gesellschaftlichen Zusammenhalt. Ich glaube, das ist das höchste Gut, das eine Region haben kann."
Es ist die vierte Meinungsumfrage, die auf dem Gebiet der Deutschsprachigen Gemeinschaft stattgefunden hat. Für das Ministerium sind die Erhebungen sehr wichtig, weiß Pascale Müllender, Leiterin des Fachbereichs Standortentwicklung. "Die Zahlen erlauben uns besser zu verstehen, was die Menschen in Ostbelgien brauchen. Die Erhebungen sind ein kostbares Instrument, um die Zukunft zu gestalten und zu planen."
Interesse an Politik
Das politische Interesse der Ostbelgier lässt jedenfalls zu wünschen übrig. Jeder Zweite ist gar nicht oder wenig an der Gemeindepolitik oder DG-Politik interessiert. Holger Liljeberg meint zu wissen, wieso das politische Interesse der Ostbelgier so niedrig ist. "Das Politikinteresse ist immer dann besonders ausgeprägt, wenn man meint, dass die politische Entwicklung nicht so läuft, wie man es erwartet. Dieses geringe Politikinteresse korrespondiert also mit der außerordentlich hohen Zufriedenheit. Es ist eher als Ausdruck des Vertrauens in die DG-Politik zu werten."
In Bezug auf die Zuständigkeitsbereiche der DG findet jeder zweite Ostbelgier, dass der aktuelle Stand in Ordnung ist. Jeder Dritte wünscht sich, dass die DG mehr Zuständigkeiten übertragen bekommt. Tendenziell ist dieser Wunsch im Norden der DG mit 38 Prozent etwas ausgeprägter als im Süden mit 32 Prozent.
Seit 1989 führt Holger Liljeberg regelmäßig Meinungsumfragen durch. Er hat also schon die eine oder andere Erhebung gesehen. Sein Fazit zur aktuellen DG-Umfrage fällt wie folgt aus: "Im Großen und Ganzen sieht man eine kerngesunde Gemeinschaft mit einem großen Zusammenhalt. Das zu sehen, bereitet Freude. Insofern kann ich nur sagen, dass die Deutschsprachige Gemeinschaft seit vielen Jahren auf einem sehr guten Weg ist. Und ich drücke die Daumen, dass es auch dabei bleibt."
Dogan Malicki
...die haben auch bei mir angerufen. Nachdem ich gefragt habe, ob diese INFO Gmbh auch dafür von der DG Regierung bezahlt würde, und mir das bejat wurde, bat ich darum, für meine Antworten auch was zu bekommen... da haben die schnell von selbst das Telephonat unterbrochen !
...Über die Hintertür solch dubioser Umfragen das Thema der Zuständigkeit zu kommentieren, aus Berlin, ist doch auch sehr suspekt !