Der föderale Gesundheitsminister Frank Vandenbroucke (Vooruit) hat jetzt angekündigt, dass die Kosten für Brustkrebsbehandlungen in nicht-anerkannten Kliniken nicht mehr zurückerstattet werden sollen. Chirurgische Brustkrebsbehandlungen sollen nur noch dann erstattet werden, wenn sie in einer der 72 in Belgien zugelassenen Brustkliniken stattfinden. Zu diesen Kliniken gehören sogenannte Referenzzentren und Satellitenkliniken im ländlicheren Bereich.
"In der Deutschsprachigen Gemeinschaft erfüllt momentan keines der beiden Krankenhäuser die Bedingungen, um eine Satellitenklinik zu sein und ein Referenzzentrum schon mal gar nicht. Man braucht jährlich sechzig Fälle, um eine Satellitenklinik zu sein. Um ein Referenzzentrum zu sein, müssten das mehr als 125 sein", erklärt Gesundheitsminister Antonios Antoniadis.
Ausweichmöglichkeiten
Gemeinsam sollten die beiden Krankenhäuser aber genügend Fälle präsentieren können. So wäre dann eine gemeinsame Anerkennung als Satellitenklinik möglich. Lokal gibt es aber auch andere Ausweichmöglichkeiten. In Verviers sind gleich zwei Kliniken anerkannt. Lüttich ist auch eine Option.
Schaut man auf die Distanzen zu den Kliniken, dann ist die Situation gut. Vor allem im Vergleich mit der Provinz Luxemburg. Dort ist keine einzige Klinik anerkannt.
Wenn man auf die Sprache schaut, dann gibt es auch da eine Alternative. "Der Patient kann entscheiden, ob er nicht nach Malmedy oder nach Lüttich geht. Speziell für die Bürger, die hier in der Deutschsprachigen Gemeinschaft leben, besteht die Möglichkeit, über die Ostbelgienregelung nach Deutschland zu gehen, um sich dort behandeln zu lassen. Und etliche Frauen machen das auch jedes Jahr."
Was auch zum Teil erklärt, weshalb die DG-Kliniken nicht ausreichend Behandlungen vorzuweisen haben. Ob diese Pläne noch in dieser Legislaturperiode umgesetzt werden, bleibt fraglich. Und auch die Form der Umsetzung wird diskutiert.
"Ganz sicher ist, dass wir das nicht alleine machen werden können. Es gibt auch andere Regionen in ähnlichen Situationen. Manche finden sich in schlimmeren Situationen. Wir haben hier in der Provinz Lüttich die Chance, das gemeinsam mit dem CHC zu organisieren. Um zu gewährleisten, dass die Versorgung optimal, in vertretbarer Nähe und in deutscher Sprache ist."
Prioritär sei dabei für alle Akteure die bestmögliche Versorgung der Patienten.
Christoph Heeren