Von Frankreich über Italien nach Spanien und wieder zurück nach Hause - so zum Beispiel könnte eine Zugreise mit dem Interrail-Pass aussehen. Die Initiative von Jugendministerin Isabelle Weykmans richtet sich an Jugendliche aus der DG der Jahrgänge 2002, 2003 und 2004.
"Wir haben festgestellt, dass gerade diese Jahrgänge während der Corona-Pandemie sehr stark zurückstecken mussten und ihnen viele Möglichkeiten genommen wurden, diese Selbstwirksamkeit zu erfahren", sagt Weykmans. "Deshalb wollen wir gerade diesen Jugendlichen die Möglichkeit bieten, eine solche Erfahrung zu machen, Europa und sich selbst kennenzulernen und viele Erfahrungen zu machen."
Dafür bewerben können sich die jungen Erwachsenen bis zum 2. Mai über die Webseite ostbelgienrail.be - alleine oder als Gruppe (max. vier Personen). In der DG kommen insgesamt rund 2.500 Personen in Frage. Am 9. Mai, am Europatag, werden die 100 Gewinner ausgelost.
Workshops zur Vorbereitung
Die jungen Menschen werden aber nicht einfach so ins kalte Wasser geschmissen und auf Reisen geschickt. In Zusammenarbeit mit der Jugendinfo erwartet die Auserwählten ein Vorbereitungsworkshop, wie die Geschäftsführerin Lara Liebertz erklärt. "Da ist angedacht, praktische Tipps an die Hand zu geben. Wie plane ich so eine Reise? Wie suche ich ein Ziel aus? Wie ist das mit der Sicherheit? Wie kann ich mich nachhaltig bewegen? Aber auch Fragen zu Reisen mit kleinem Budget: Wie kann ich möglichst viel erleben? Wo kann ich Vergünstigungen erhalten? So etwas soll da vermittelt werden."
Die Workshops sollen am 3. Juni in St. Vith und am 24. Juni in Eupen stattfinden. Bevor es aber so weit ist, müssen die Jugendlichen erstmal von der Initiative erfahren. Dazu wurden Postkarten gedruckt, die darauf aufmerksam machen sollen. Außerdem werden soziale Einrichtungen, Sozialarbeiter und Streetworker auf die Initiative hinweisen. Auch auf Social Media wird informiert.
Und dann könnte die Reise am Ende so aussehen, wie Caroline Leusch, Referentin für Jugend, erklärt: "Das ist jedem ganz freigestellt, wie die Reise dann aussieht. In dem Ticket sind vier Reisetage inbegriffen, die während eines Monats genutzt werden können. Das gesamte Ticket ist dann elf Monate gültig, also bis April 2024. Man muss sich die Reiseplanungsapp von EU-Rail runterladen. Da plant man die Reise. In die 33 europäischen Länder kann man reisen und sich auch ganz spontan die Züge dazu buchen."
Eine Beeinträchtigung soll junge Leute übrigens nicht davon abhalten, sich zu bewerben. Ist eine Begleitperson nötig, kann diese die Reise mit antreten.
Reisen fürs Leben
Im Vorfeld haben die Verantwortlichen mit Jugendlichen gesprochen, die in der Vergangenheit mit Interrail eine solche Reise angetreten sind. Das Feedback spricht für sich, sagt Lara Liebertz. "Das Feedback ist eigentlich immer: 'Ich bin gewachsen'. Das sind Erfahrungen, die einen reifer werden lassen. Sie merken, sie schaffen Sachen alleine. Sie sind dann auch stolz, wenn sie es geschafft haben."
20.000 Euro kostet das Projekt die DG. Wenn's gut läuft, könnte es sogar regelmäßig stattfinden. Ministerin Isabelle Weykmans wäre als Jugendliche auch direkt dabei gewesen: "Ja, auf jeden Fall! Ich glaube, das ist eine ganz tolle Erfahrung. Ich würde gerne mitmachen. Ich hatte selber als junge Frau die Möglichkeit, in Europa zu studieren und die Erfahrung zu machen. Daran wächst man und man nimmt ganz viel mit für das spätere Leben, neben all den Freundschaften und den Entdeckungen, die man macht."
Lena Orban
Nicht nur für junge Leute!
Werde in diesem Jahr 67 Jahre und unternehme meine erste Interrail Reise.
Also Frau Ministerin, selbst Senioren können diese Angebot nutzen!