Rund zehn Millionen Euro soll der Bau der neuen Schule Lichtenbusch kosten, wovon die Gemeinde zwei Millionen trägt, die Deutschsprachige Gemeinschaft den Rest.
Damit sich auch regionale Unternehmen bei einem solchen Großprojekt bewerben können, hat die Gemeinde den Bau in fünf Lose unterteilt: Rohbau, Innenausbau, Heizung-Sanitär-Lüftung, Elektrik und Aufzug.
Die Mit Uns-Opposition blieb in der Sitzung ihrer Linie treu und lehnte das gesamte Projekt ab. Für die Fraktion eröffnete Frederik Wertz gar den Wahlkampf. Er spielte auf die Ambitionen von Bürgermeister Jérôme Franssen bei der nächsten Gemeinschaftswahl an und warf ihm eine gewisse Doppelzüngigkeit vor. Einerseits würde er die DG-Regierung kritisieren, weil sie zu viele Projekte finanziere. Als Bürgermeister aber profitiere Franssen von den DG-Subventionen. Auf dieses Spiel wollte Franssen sich nicht einlassen. Er handle in dieser Frage alleine in seiner Funktion als Bürgermeister im Interesse der Gemeinde, sagte er.
Mit Uns-Mandatar August Boffenrath legte nach: Er forderte eine Bürgerbefragung zur Schule Lichtenbusch. Mit Uns habe in der Vergangenheit bei ähnlich umstrittenen Projekten die Bürger direkt entscheiden lassen, etwa als es um einen möglichen Center Park in Raeren ging. Für Franssen kommt ein Bürgervotum aber nicht infrage. Er wolle die einzelnen Ortschaften nicht gegeneinander ausspielen.
Nahwärmenetz
Der Raerener Gemeinderat hat ein neues Nahwärmenetz für Schule und Sporthalle in Eynatten auf den Weg gebracht. Laut Lastenheft wird es rund 773.000 Euro kosten und soll mit einer zentralen Holzpelletheizung mehrere Gasheizungen in verschiedenen Gebäuden ersetzen.
Die Opposition von Mit Uns kritisiert Holzpelletheizungen als nicht zukunftstauglich. Holzverbrennung stoße neben Feinstaub auch viele Schadstoffe aus. Mit Uns rät daher zu Geothermie, Wärmepumpen und Solarenergie als Heizsysteme.
Ecolo-Schöffe Ulrich Deller verweist auf Experten, die Pellets als nicht so umweltschädlich erachten, wie die Opposition sie darstellen. Außerdem brauche es recht schnell eine Lösung. Insbesondere die Heizung der Sporthalle müsse dringend ersetzt werden, so Deller.
Olivier Krickel
Sollten öffentliche Gebäude, wie Schulen, nicht eher so zentral wie möglich liegen? Hier wird wohl eher von einigen Politikern Raerens ein Klientel des Nachbarlandes bedient, die auf diese Weise Kindergartenkosten und wegen Ganztagsunterricht Betreuungskosten sparen. Alle anderen müssen den langen Weg bis zur Grenze teils durch ein Wohngebiet auf sich nehmen. Eine bereits bestehende Schule ausbauen, die am allerzentralsten in Raeren liegt, wäre da wohl die logischere Lösung. Das bisschen Uraltgebäude in Lichtenbusch ist ja wohl kein Grund, das gehört ins 19. Jahrhundert und könnte z.B. als Jugendtreff oder Flüchtlingsauffangplatz umgebaut werden
Das da kein Bürgerentscheid gewollt ist war schon klar, denn dann würde die Schule nicht gebaut..... und das ist ein Geschenk der Ecolo-Spitze aus Raeren an seine deutschen Freunde. Wie viele Schüler, besonders in der 5ten und 6ten Klasse werden es denn in Lichtenbusch zukünftig? Ich würde fast wetten das die Schülerzahlen nach der 4ten Klasse rapide nach unten gehen....
Die mit Vorbehalten statt Tatsachen aufgeladenen Kommentare unter dem Beitrag verdeutlichen doch ganz gut, weshalb eine Bürgerbefragung in diesem Fall nicht sinnführend ist. Ein Dorf gegen das andere - und das in derselben Gemeinde.
In Lichtenbusch wurden 2018 meiner Erinnerung nach 2 Kinder beschult, die dort eigentlich keinen Zugang hätten. Eins kam aus der Gemeinde Kelmis, eins aus Eupen.
Dass man sich zu Zeiten der EU derart abfällig über Menschen äußert, die im selben Dorf, wenn auch auf der anderen Seite der Grenze wohnen, finde ich schade - wobei ich letztlich stark bezweifle, dass die beiden Kommentatoren in Lichtenbusch wohnen.
Beste Grüße
Andreas Jerusalem - Ecolo
Diese Kommentare zeigen, dass es wichtig ist diese Schule zu bauen, mit der Hoffnung dass die nächste Generation dort lernen kann, dass es nicht wichtig ist, welche Nationalität ein Mensch besitzt, sondern wie er mit anderen Nationalitäten umgeht.
Ich bin erstaunt über Kommentare, dass man eine Schule in einem deutsch-belgischen Dorf mehr für die Einen statt für die Anderen baut…? Ist es nicht so dass „deutsche“ wie auch „belgische“ Kinder jeweils von der anderen Landesseite profitieren? Egal ob Schule, Kirche, Ponyhof oder Fußballverein, wir sind alle Lichtenbuscher, haben uns bewusst nicht für ein Land sondern für eine Heimat entschieden. Es ist schön, dass unsere Kinder keine Landesgrenzen vorgelebt bekommen. Und jedes Dorf dieser Größenordnung mit vielen Kindern und Familien hat eine Schule verdient!
Meiner Meinung nach ist die Schule ein Aushängeschild dafür, das ein europäisches Leben im Grenzgebiet schon seit Generationen funktioniert! Sie ist ein Ort, wo Kinder egal welcher Nation gemeinsam lernen, Freundschaften bilden und sämtliche nationale Grenzen brechen. Wir als Erwachsene stehen als Vorbilder in der Verantwortung diese Tugende zu fördern und zu unterstützen! Feindseeligkeiten haben hier keinen Platz!
Die Schule ist, was den Standort anbelangt, nicht sonderlich gut durchdacht. Alle Zuwege gehen durch kleine 30er Zonen, entlang einer ruhigen Wohnstraße. Was wird den dort ansässigen Bewohnern zukünftig zugemutet? Angefangen von mehreren Jahren Bauzeit bis hin zu Autokorsos der besorgten Eltern, welche Ihre Kinder am liebsten in die Schule hineinfahren möchten. Das Verkehrsaufkommen wird nicht nur eine Belastung, es zerstört den Charme der naturnahen Umgebung. Es ist eine Frechheit, wenn man bedenkt, was für Auflagen die Stadt den Häuslebauern in Neubaugebieten der Gemeinde auferlegt um so naturnah und nachhaltig bauen zu müssen, die Stadt aber im gleichen Atemzug aus einer 30er Zone eine Autobahn macht und uralte Bäume abholzt, nur um ihre Millionen zu versenken. Meiner Meinung nach sollte man alles dafür tun den Bau zu stoppen!
An die "selbsternannten Europäer" unter den Kommentatoren: das ist total am Thema vorbei. Keiner will hier eine Mauer bauen, aber Schulsysteme sind z.B. nicht mal in Deutschland auf einem Niveau, sondern von Bundesland zu Bundesland (sehr!) verschieden, und so erst recht zwischen Belgien und Deutschland.
Und ich habe noch nie was von deutscher Beteiligung an den Kosten gehört, also ein deutsch-belgisches Gemeinschaftsprojekt ist dies nicht. Das Budget und die Gesamtkosten liegen auf Seiten der Belgier, sowie auch später die Lehrer und laufenden Kosten. Lehrer, die mit dieser Ausbildung NIEMALS einfach so in deutschen Schulen unterrichten dürften ! Und wie Herr Kockartz sagte, mal sehen, wann die Deutschen Ihre Kinder abziehen, um aufs deutsche Gymnasium zu wechseln, anstelle des belgischen Gesamtschulsystems, mit dem man nicht brillieren kann, wie intelligent das eigene Kind ist. Dann stehen 2 verweiste Klassen vor belgischen Lehrern....
Übrigens, eine "Gemeinde" Lichtenbusch gibt es auf belgischer Seite nicht, die Gemeinde heisst RAEREN, bereits seit über 100 Jahren. Soweit zum verwaltungstechnischen Teil. Sollte also eine in der Fläche sehr große Gemeinde Raeren nicht eher zentral für Schulen sorgen, als diese an eine Gemeindegrenze zu verlegen, wo fast jeder Schüler der eigenen Gemeinde eine weitere Strecke ablegen muss (wobei scheinbar auf deutscher Seite eine 2 km entfernte Schule in Oberforstbach unzumutbar wäre)? Sollte nicht das Geld (es sind auch meine Steuern) in eine Schule gesteckt werden, die sowieso renovierungsbedürftig ist aber im Kern schon besteht, mit entsprechender Infrastruktur? Da jetzt die deutsch-belgische Freundschaft dran aufzuhängen, ist wohl eher ein Scheingefecht. Da wäre doch mein so dahergesagter Vorschlag eines Jugendzentrums die bessere Wahl. Habe übrigens auf Wikipedia gelesen, dass es einer Sondergenehmigung NRWs bedarf, da es eine Schulpflicht im eigenen Land gibt (solange man dort wohnt).