Als erste Provinz in den Niederlanden will Limburg kleine modulare Kernreaktoren einsetzen. Das berichtet die Aachener Zeitung.
In einer Allianz wollen Unternehmen, Behörden und Wissenschaftseinrichtungen gemeinsam die besten Standorte dafür untersuchen. Niederländisch-Limburg ist die einzige Provinz in den Niederlanden, die vorerst ganz auf Atomkraft setzt. Die endgültige Verantwortung für die Genehmigungen liegt jedoch bei der niederländischen Regierung.
Eine erste Studie hat gezeigt, dass sogenannte kleine modulare Reaktoren in Niederländisch-Limburg technisch machbar sind. Das Problem ist jedoch, dass sich diese SMRs (Small Modular Reactors) noch in der Entwicklung befinden und nirgendwo effektiv Strom produzieren.
Niederländisch-Limburg geht davon aus, dass bis 2030 dreimal so viel Strom benötigt wird wie heute. Die Provinz wartet auch sehnsüchtig auf eine neue Hochspannungsleitung, um Strom aus Windparks in der Nordsee in den "tiefen Süden" der Niederlande zu bringen. Das dortige Hochspannungsnetz ist gesättigt, was vor allem für Unternehmen problematisch zu werden droht. Betriebsnahe Mini-Kernkraftwerke könnten das Hochspannungsnetz etwas entlasten.
Die Allianz für Kernenergie in Niederländisch-Limburg besteht aus Regierungsorganisationen, Unternehmen und Wissenschaftseinrichtungen. Unter anderem beteiligen sich Chemelot, der Chemiepark in Sittard-Geleen, und energieintensive Unternehmen wie VDL Nedcar oder Rockwool an dem Bündnis. Auch das belgische Ingenieurbüro Tractebel ist Mitglied der Allianz.
az/sp