Die Arbeiten im Musée des Beaux-Arts laufen auf Hochtouren. Die Flutkatastrophe vor eineinhalb Jahren hat deutliche Spuren hinterlassen. Viele Museumsstücke konnten bereits restauriert werden. Jetzt ist das Gebäude an der Reihe.
"Ich finde, dass die Überschwemmungen für die Museen etwas Positives bewirkt haben", sagt Caroline Henry, die Direktorin der kommunalen Museen von Verviers. "Wir hatten die Möglichkeit, Arbeiten durchzuführen, die ohne die Überschwemmungen vielleicht nicht gemacht worden wären. Wir werden die gesamte Elektroeinrichtung erneuern. Auch werden die Räume im Erdgeschoss vergrößert."
Das Gebäude soll aber nicht mehr als Museum genutzt werden. Die Stadt Verviers hat entschieden, dass alle Vervierser Museen im ehemaligen Hotel de Biolley untergebracht werden.
Das Musée des Beaux-Arts soll als Lager genutzt werden, wenn im Jahr 2028 das große Museum Biolley eröffnet, wie Kulturschöffe Jean-François Chefneux erklärt. "Das Ziel ist, einen Ort zu haben, an dem Werke aufbewahrt und trotzdem bestaunt werden können. Wie das genau aussehen wird, muss noch entschieden werden."
Derzeit wird die vielseitige Sammlung der Stadt Verviers katalogisiert. 30.000 Stücke und 20.000 Fotos sind momentan auf acht verschiedene Standorte verteilt. Bevor das große Museum Biolley eröffnet, sollen die Museumsgegenstände im Musée des Beaux-Arts untergebracht werden.
Aber ist es nicht unsinnig, Werke in einem Gebäude aufzubewahren, das schon überflutet wurde? "Das Museum wurde nicht vollständig von der Flut getroffen. Die Kellerräume waren betroffen, das Erdgeschoss war kaum betroffen. In den Kellern wird natürlich nichts mehr aufbewahrt", sagt Chefneux.
"Ab dem Erdgeschoss werden die Lagerräume so gestaltet, wie es an anderen Orten in Überschwemmungsgebieten der Fall ist. Wir sind nicht das einzige Museum, das Gebäude in Überschwemmungsgebieten hat. Beispielsweise befindet sich das Louvre-Museum in Paris in einem potenziellen Überschwemmungsgebiet."
430.000 Euro wird die Renovierung kosten. Ende dieses Jahres soll das Gebäude wieder für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. Bis dahin ist noch jede Menge zu tun.
vedia/dog