Das Sortiment in der Bäckerei "Bon pain fait main" ist weiterhin vielseitig. Wie die Zutaten, mit denen Benjamin Ramakers und Nadia Bodarwé arbeiten, sind auch die weiteren Produkte in der Auslage regional. "Bon pain fait main" bietet hohe Qualität und regionale Produkte. Die locken seit Jahren die Kundschaft zur Baraque Michel.
Die Spezialität ist und bleiben die Sauerteigbrote. "Wir verkaufen hauptsächlich Sauerteigbrot in hoher Qualität. Dazu dann noch diverse Kleinigkeiten wie Croissants, Berliner, Fladen. Und auch Waffeln machen wir täglich frisch", erklärt Benjamin Ramaker. "Unser Sauerteigbrot mit langen Teigführungen ist gut im Geschmack und für die Gesundheit."
Diese Produkte haben ihre Stammkundschaft. Und auf die ist die Bäckerei auch angewiesen. Die aktuellen Belastungen machen sich nämlich auch hier bemerkbar. Vor vier Jahren hatte das Ehepaar die Bäckerei neben dem familiären Gastronomiebetrieb ausgebaut. Die Menge an Kunden, die im Restaurant Schlange standen, um das Brot zu kaufen, hatten das irgendwann nötig gemacht.
So lief es dann auch in der Anfangsphase in der Bäckerei sehr gut. Aber: "Dann kam halt Corona, das war schon ziemlich schlimm, weil alles geschlossen war", erinnert sich Nadia Bodarwé. "Dann kamen im letzten Jahr die steigenden Energiepreise und der Personalmangel. Im letzten Jahr kam dann noch die Straßensperrung hinzu, wegen der uns 40 Prozent der Kundschaft fehlte. Jetzt wissen wir nicht, wie lange wir das noch so weiterführen können."
Ein Jahr lang half Nadia Bodarwé nachts in der Bäckerei aus, da sie einfach keinen Arbeiter fanden. Inzwischen macht sie morgens den Verkauf in der Bäckerei und hilft danach nebenan im Restaurant ihrem Bruder in der Küche. Gerade in der Gastronomiebranche findet sich kein Personal mehr. Im Verkauf im Laden muss jetzt jongliert werden. Denn aufgrund der angespannten finanziellen Lage musste die Verkäuferin in Kurzarbeit.
"Wir wissen auch noch nicht, wann sie zurückkehren kann", erklärt Nadia Bodarwé. "Wir haben Öffnungszeiten geändert. Die Kunden können von sieben bis zwölf ins Geschäft kommen. Ab zwölf verkaufen wir im Restaurant, wie es früher einmal war. So wollen wir das Geschäft gut rüberbekommen."
Besonders die anstehende Neusperrung der N676 zwischen Mont Rigi und Sourbrodt macht die Planungen in unmittelbarer Zukunft schwer. Ein Ärgernis ist die Tatsache, dass die Umleitungsschilder während der Bauferien weiter stehen bleiben. So fährt ein Teil der potentiellen Kundschaft gar nicht mehr die Straße entlang. "Jetzt haben auch viele Kunden ihr Kaufverhalten geändert. Auch ihre Fahrtrouten, die fahren jetzt über die Autobahn. Wir appellieren deswegen auch an die Kunden, an uns zu denken und auch hierüber zu kommen."
Besonders die Bäckerei leidet unter dem geringeren Verkehrsaufkommen: Für das Restaurant nehmen die Menschen auch gerne die etwas längere Fahrt in Kauf. Nur für etwas Brot ist die Hemmschwelle gerade auch aufgrund der höheren Spritpreise größer gewesen.
Christoph Heeren
100.000,- Einwohner mehr in 2022 …. Aber nicht mehr Arbeitende Einwohner …. Suche den Fehler !