Viele der Ausstellungsobjekte stammen aus dem Familienbesitz der Familie Mommer. Das Leben von Willy Mommer wurde 2017 bereits mit einer Biographie gewürdigt. "Im Reich der spitzen Töne" heißt das Buch.
Warum jetzt auch eine Sonderausstellung sein Leben erzählt, erklärt Museumsleiterin Catherine Weisshaupt. "Er war ein Visionär. Er hatte Ambitionen und war sehr ehrgeizig. Aber nicht im eigenen Interesse. Er wollte einen gesellschaftlichen Fortschritt erzielen. Und so hat er vor allen Dingen junge Menschen an die Musik herangeführt."
"Mit seinen Männerchören hat er internationale Auftritte bestritten und ihnen eine internationale Ausstrahlung gegeben. Und er hat ein kulturelles Angebot in Eupen geschaffen, das über die bestehenden Möglichkeiten hinausging."
Willy Mommer stammt aus einer Musikerfamilie, fromme Katholiken, kulturorientiert. Ein vielseitiger Künstler, der sich im Zweiten Weltkrieg für den Widerstand engagierte. Spion – Lehrer - Chorleiter – Orchesterleiter – Komponist – Kulturmanager. Ein Pionier und Wegbereiter, der die Stars der 50er und 60er Jahre (wie zum Beispiel Ivan Rebroff) nach Eupen brachte, seinen Chören unermüdlich zu Auftritten im In- und Ausland verhalf und ganz nebenbei auch den Belgischen Rundfunk mitgeprägt hat.
Mehrere Leben in nur einem, das schon 1972 noch vor dem 51. Geburtstag endete. Marie-Claire Mommer sieht ihren Vater nicht nur als prominenten Eupener. Er habe sich nach dem Krieg in seinem Wirken einem Geist der Völkeroffenheit verschrieben. Das erkläre auch sein Reisefieber. "Das hat übrigens ein ehemaliger Knabenchorsänger auf den Punkt gebracht. Er hat geschrieben: 'Willy Mommer hat aus uns Weltbürger gemacht. Wer bei ihm war, wurde vom Ostbelgier zum Weltbürger.' Ich glaube, das sagt alles."