Vorsichtshalber nahmen sie einen Schutzhelm mit, denn einige Teile der mittelalterlichen Burg sind einsturzgefährdet. Seit Jahrzehnten ist die Anlage nicht mehr unterhalten worden. Die letzten Eigentümer hatten sie 2001 erworben - mit dem Ziel, die Immobilie weiterzuverkaufen, was aber nicht gelang. Die DG sah sich in der Verantwortung, das denkmalgeschützte Gebäude vor dem Verfall zu retten.
Eine Bestandsaufnahme vor drei Jahren ergab dringenden Handlungsbedarf. Durch die gütliche Einigung wurde eine Enteignung verhindert, die die DG wegen des drohenden Verfalls der Burg angestrengt hatte. Beim Rundgang wird augenscheinlich, was als erstes zu tun ist.
"Grundsätzlich gibt es an einem Teil ein statisches Problem. Dort muss man kurzfristig Sicherungsmaßnahmen durchführen. Zweitens muss man dafür sorgen, dass die Dächer dicht sind. Erst sind provisorische Maßnahmen durchzuführen", erklärt Sabrina Goenen vom Ministerium der DG.
Die Eyneburg hat eine bewegte Baugeschichte. Sie wurde im 13. Jahrhundert erbaut und nach und nach erweitert. Einige Räume sind in jüngerer Zeit noch genutzt worden - sei es von Veranstaltern oder wie vergangenen Sommer von Filmteams, die hier gedreht haben. Viele Zimmer stehen aber seit Jahrzehnten leer. "Für uns ist es wichtig, dass Gebäude genutzt und unterhalten werden. Das Gebäude wird seit 20, 30 Jahren nicht mehr geheizt. Das sorgt dafür, dass solche Gebäude nicht erhalten bleiben", so Goenen.
Nach ersten Sicherungsarbeiten soll bald eine umfassende statische Untersuchung der Gebäude folgen. Die Regierung will, dass es zügig vorangeht.
"Im April wird dann eine Studie durchgeführt, um festzuhalten, was in welchem Zeitraum getan werden muss. Danach wird die wichtige Phase sein, die Burg zu restaurieren und einer gewinnbringenden Zweckbestimmung im Sinne eines gesellschaftlichen Mehrwertes zuzuführen", sagt DG-Ministerpräsident Oliver Paasch.
Erfahrungen mit Projekten solcher Größenordnung hat die DG bislang nicht. Die Regierung ist aber zuversichtlich, das Vorhaben zum Erfolg zu bringen. "Wir sind uns sicher, dass wir auch finanziell in der Lage sind, diese Burg in guten Zustand zurückzuversetzen", so Paasch.
Bevor die eigentliche Restaurierung in Angriff genommen wird, muss die Zweckbestimmung der Eyneburg feststehen. Die DG verhandelt gerade mit potentiellen privaten Partnern, die mit ihrer Unterstützung hier investieren würden. Die Regierung rechnet damit, dass die Verhandlungen mit einem Investor schon in den nächsten Wochen zu einem Abschluss kommen könnten.
Michaela Brück
Der Staat hat ja genug Geld kein Problem