Die Jäger der Region sind einen Monat länger im Einsatz gewesen als eigentlich vorgesehen. Zuständig für die Verlängerung ist die Wallonische Region. "Die Regierung in Namur hat festgestellt, dass die Abschusspläne für Wildschweine in der Wallonie sehr schlecht erfüllt waren. Dann hat man die Jagdzeit für Wildschweine verlängert", erklärt René Dahmen, Forstamtsleiter in Elsenborn. "Dann hat man gemerkt, dass auch die Pläne für Hirschkühe und -kälber schlecht erfüllt werden. So wurde auch die Jagdzeit für diese Tierarten bis Ende Januar verlängert."
Eine Maßnahme, die in Ostbelgien aber nicht unbedingt nötig gewesen wäre, da es hier nicht so hohe Wildschwein-Bestände wie in der Wallonie gibt. "Hier und da gibt es Schäden. Wildschweine müssen geschossen werden, aber es gab keine spezifischen Abschusspläne für Wildschweine bei uns", so Dahmen. "Und die Abschusspläne für Hirschkühe und -kälber waren besser erfüllt hier als in der Wallonie. Aber die Verlängerung bis Ende Januar hat einigen trotzdem erlaubt, noch einige Tiere zu erlegen und so den Zielen näher zu kommen."
Ungefähr 650 Hirsche wurden in Ostbelgien dieses Jahr geschossen. Die Ziele wurden fast erreicht. Entscheidend, ob es Geldstrafen gibt, ist aber die Mindestquote. "Der Mindest-Abschussplan ist in praktisch allen Sektoren erreicht worden. Die Ziele lagen etwas höher, aber wir werden so bei 95 Prozent der Zielsetzung ankommen. Wir sind zufrieden im Vergleich mit den Zahlen anderswo."
Die Wildschäden halten sich hier in Grenzen. Das Resultat: Mehr Laubbäume können wachsen. Ein wichtiger Faktor seit einigen Jahren ist aber auch der Wolf. Schätzungsweise zehn Tiere leben im Hohen Venn. Auch daraufhin wurde die Jagd angepasst. "Wir sind der Jägerschaft entgegengekommen und haben die Abschusspläne um 20 Prozent gesenkt - dort, wo Wölfe leben." Maßnahmen, die in den kommenden Jahren womöglich noch zunehmen werden - genauso wie der Zuwachs der Wölfe.
Raffaela Schaus