Für zwölf Schüler, begleitet von zwei Lehrkräften und zwei weiteren Begleitern, geht es vom 23. Februar bis zum 7. März nach Ruanda. Die Teilnehmer kommen aus verschiedenen beruflichen Abteilungen. Angestoßen wurde das Projekt von François Letocart vom Institut für Demokratiepädagogik. Er hatte das Projekt bereits einmal selber begleitet und ist jetzt auch mit dabei. "Die Idee ist wirklich die einer Immersionsreise. Es geht weder darum, Tourismus zu betreiben, noch ist helfen das Ziel. Es geht darum, die Lage in afrikanischen Ländern besser zu verstehen - auch mit dem Herzen."
Die Schüler sollen dabei erleben, aber auch erlebbar machen. "Interessant ist, dass die Schüler über die Reise berichten. Das ist ja auch eine Initiative von La Libre Belgique. Während der zwei Wochen werden die Jugendlichen auch Journalisten sein und über ihre Gefühle berichten."
Im Herbst 2021 hatte das RSI entschieden, sich zu bewerben. Erst erarbeitete es gemeinsam mit dem Institut für Demokratiepädagogik die Bewerbung, dann stieß im Frühjahr 2022 Miteinander Teilen dazu. Für Miteinander Teilen ist Claire Guffens mit dabei. Am Mittwoch ging sie beim letzten Workshop vor der Abreise Ende Februar noch einmal gemeinsam mit den Teilnehmern die Dinge durch, die auf jeden Fall dabei sein müssen.
Für sie ist es das erste Mal als Begleiterin, doch ihre Organisation kennt das Projekt schon sehr gut. "Miteinander Teilen ist die ostbelgische Abteilung von Entraide et Fraternité. Diese Organisation unterstützt das Projekt bereits seit zehn Jahren sehr aktiv. Da war es ganz natürlich, dass wir als deutschsprachiger Arm das RSI hier, aber auch vor Ort unterstützen. Und es gehört ja auch zum Auftrag von Miteinander Teilen als Erwachsenen-Bildungs-Organisation hier in der DG zu informieren, zu sensibilisieren und zu mobilisieren. Hier sind die Zielgruppe sowohl die Lehrer als auch die Schüler."
Seit Ende 2022 steht auch die Reisegruppe fest. Und ab da ging alles schnell. Reisevorbereitungen, Projektvorstellung für die Eltern, Workshops für die Jugendlichen, alles Schlag auf Schlag.
Für Elena Mertens und Kimberly Hardt geht es jetzt auf die Zielgeraden. "Ich habe mich beworben, weil es eine riesengroße Chance ist. Man fliegt nicht jeden Tag einfach mal nach Afrika, um andere Seiten zu sehen. Ich denke, ich kann gut in das Team reinpassen. Ich merke schon, dass die Aufregung steigt, aber es ist eigentlich pure Freude." Ihre Schulkameradin sieht das ähnlich: "Ich fand es auch schön, mit der Schule zusammen etwas zu machen. Ich dachte mir, das ist meine Chance, ich mache das. Ich bin sehr nervös, weil es schon in einem Monat soweit ist und es so weit weg ist. So lange bin ich noch gar nicht geflogen, aber ich freue mich sehr."
An den drei Workshops haben neben den Schülern auch die beiden Lehrerinnen, die mitfahren, teilgenommen. Elysée Mink erklärt, was ihre Rolle bei dem Projekt ist. "Eins unserer Hauptziele als Begleiter ist, die Schüler auffangen zu können, dass sie eine Bezugsperson haben vor Ort und einfach den Weg mit ihnen zu gehen."
Über Fördermittel und Sponsoren wird das Projekt finanziert, so dass auch wirklich jeder motivierte Schüler die Möglichkeit hat mitzureisen. Welchen Reiz die Reise für die Lehrkräfte bietet, erklärt Anja Draffehn: "zu teilen mit Schülern und Kollegen und in eine Welt einzutauchen, in der wir vorher noch nicht waren und die gemeinsam mit unseren Schülern zu erleben. Viele Situationen werden wahrscheinlich reicher an Erfahrungen, weil wir sie mit Schülern und Kollegen erleben".
Nach der Reise geht das Projekt weiter. Bei einem großen Afrika-Abend wird die Reisegruppe ihrer Schule ihre Eindrücke präsentieren. Zusätzlich wird es auch ein Abschlussfest in Brüssel geben. Außerdem soll es keine einmalige Sache sein. Ziel ist es, auch anderen Schülern in der DG diese Möglichkeit zu geben.
Christoph Heeren