Sie kommt, die neue Schule in Lichtenbusch. Das Gelände ist gekauft, das Lastenheft zum Bau soll schon bald vom Gemeinderat abgesegnet werden. Trotzdem wird die "Mit-uns"-Opposition nicht müde, doch noch einmal darüber diskutieren zu wollen, ob die Schule überhaupt gebaut wird.
Für Bürgermeister Jérôme Franssen ist aber klar: Dieses Jahr wird der Bauauftrag vergeben, sodass die neue Schule wohl 2025 erstmals Schüler empfangen kann. Davon hat nicht nur Lichtenbusch, sondern die ganze Großgemeinde Raeren immer mehr.
"Da kommen zwei Faktoren zusammen. Zum einen die Tatsache, dass wir ein sehr gutes Bevölkerungswachstum zu verzeichnen haben. Wir befinden uns jetzt in einer Bevölkerungsanzahl von 11.150 Personen. Dementsprechend haben wir den zweiten Faktor. Das heißt, dass die Deutschsprachige Gemeinschaft entschieden hat, dass wir in Zukunft in den Kindergärten ein Eintrittsalter ab zweieinhalb statt mit drei Jahren haben. Wir haben auch entschieden, dass wir an allen vier Standorten festhalten, weil ganz einfach gesagt, der Schulstandort Eynatten bereits ein großer Standort ist."
So benötigt etwa auch die Schule in Raeren-Driesch jetzt schon neue Räume, obwohl sie erst vor rund zehn Jahren neu eröffnet wurde. Ganz zu schweigen von der Schule in Hauset, wo die Gemeinde noch nach einer zukunftstauglichen Lösung für das Platzproblem sucht. Aber selbst der erst vier Jahre alte Kindergarten in Eynatten braucht bauliche Anpassungen, um auch für Zweieinhalbjährige gewappnet zu sein.
Und während die CSL-Ecolo-Mehrheit in Raeren für Schulen viel Geld in die Hand nimmt, sträubt sie sich aus Sicht der Opposition, eine neue Sporthalle in Eynatten zu bauen und will stattdessen lieber in die alte investieren. "Ich glaube nicht, dass wir uns sträuben, sondern ich denke, wir werden da ganz klug planen, im Sinne von sich anzuschauen, was die Bedürfnisse sind und wie wir das mit den vorhandenen Mitteln klug realisieren können. Das bedeutet, wir sind dabei, ein Projekt zu machen, bei dem beide Varianten geprüft werden und dabei dann geguckt wird, was am Ende des Tages im Verhältnis von Finanzen und Leistung das Klügste ist." Denn laut Franssen hat Raeren nicht zu viel Geld.
Aus den Schlagzeilen verschwunden sind in letzter Zeit die fortlaufenden Kanalisationsprojekte. Weil noch nicht klar ist, wohin genau die Abwässer aus Eynatten und Hauset fließen sollen, liegt der Fokus hier weiter auf der Altgemeinde Raeren. "In Raeren selbst reden wir vor allen Dingen über Straßen wie zum Beispiel Belven, die Neustraße, die Bachstraße, dann auch noch die Winkelstraße und natürlich auch die Hoch- und die Rottstraße." Aufgerissen werden die Straßen aber voraussichtlich erst nach 2024.
Windpark im Raerener Wald
Weiter fortgeschritten ist das Projekt eines Windparks im Raerener Wald. Fünf Windräder mit bis zu 210 Metern Höhe sind geplant. Engie soll als Konzessionär dafür sorgen, dass sie Realität werden. Engie wäre dann der Mehrheitseigner an der Betreibergesellschaft.
Teilhaber sollen aber auch die Gemeinde selbst und über eine Genossenschaft die Einwohner Raerens werden. Beide können dann direkt an der Stromproduktion mitverdienen. Darüber hinaus rechnet die Gemeinde auch mit hohen Gewinnen aus der Vermietung des Bodens, auf dem die Räder stehen werden.
Jetzt gilt es aber erst, die letzten Verhandlungen mit Engie abzuschließen. "Dann wird es darauf basierend eine Umweltverträglichkeitsstudie geben, die dann auch im Frühjahr normalerweise bereits schon lanciert wird. Da wird vorher und auch im Nachhinein die Bevölkerung mit einbezogen werden. Diese wird dann über ein Jahr laufen und dann werden wir danach in die Genehmigungsphase übergehen. 26-27, wenn denn alles klappt, könnten die Windräder drehen."
Seit erst knapp zwei Jahren gestalten CSL und Ecolo gemeinsam die Gemeindepolitik im Rahmen. Der Mehrheitswechsel in der laufenden Legislatur hatte viel Porzellan gerade in Richtung der "Mit-uns"-Opposition zerschlagen. Trotzdem will Bürgermeister Franssen für die Zeit nach den Wahlen 2024 alle Türen offen lassen. "Ich denke, dass wir ohne Koalitionsaussage in diesen Wahlkampf gehen werden, aus dem ganz einfachen Grund: Am Ende des Tages sind Inhalte ganz klar entscheidend. Dann muss man natürlich den Wähler sprechen lassen und in dem Zusammenhang das Ergebnis in der Koalitionsbildung dann auch entsprechend offen lassen."
okr/sr