Das CHR Verviers und das Malmedyer Krankenhaus sind die beiden östlichsten Krankenhäuser im Krankenhausnetzwerk "Elipse". In diesem Krankenhausnetzwerk hatten bereits die beiden Lütticher Krankenhäuser CHU und Citadelle eine engere Zusammenarbeit angekündigt. Jetzt folgen also Verviers und Malmedy.
Keine Fusion
Wie Jacques Remy-Paquay, Präsident des Centre Hospitalier Reine Astrid Malmedy, erklärt, handelt es sich keinesfalls um eine Fusion der beiden Krankenhäuser, sondern um eine betriebliche Bündelung. Damit werde die Position der beiden Krankenhäuser in ihrem Netzwerk gestärkt.
Zusätzlich ermögliche die Zusammenarbeit, die Stärken in Zukunft zu bündeln und die Funktionen des Krankenhauses in Malmedy als lokales Krankenhaus und des CHR Verviers als Referenzkrankenhaus zu sichern.
Für die unter Vertrag stehenden Angestellten ändert sich übrigens nichts. Keiner wird gezwungen, an den Standort des Partnerkrankenhauses zu wechseln.
Selber planen
Die Maßnahme war notwendig, denn die vor wenigen Jahren ins Leben gerufenen Krankenhausnetzwerke werden nach der Corona-Krise inzwischen ganz konkret umgesetzt. Es soll verhindert werden, dass die großen Krankenhäuser im Elipse-Netzwerk die Organisation Malmedys und Verviers bestimmen. CHR Verviers und Centre Hospitalier Reine Astrid Malmedy wollen selber planen und sich weiterentwickeln.
Ein gemeinsames medizinisches Projekt ist das klar ausgegebene Ziel. So wurde es nun von den Verwaltungsräten der beiden Krankenhäuser verabschiedet. Jetzt sollen in den kommenden Monaten Arbeitsgruppen Pläne in Bereichen wie Finanzen, Verwaltung oder auch für medizinische Projekte erarbeiten.
Die Krankenhäuser wollen sich keinen fixen Zeitplan aufzwingen, aber es soll schnell gehen. Die positive Dynamik, die sich bei der Entwicklung eingestellt hat, soll genutzt werden. Die Strukturen beider Krankenhäuser bleiben bestehen. Oder wie es der Malmedyer Bürgermeister Jean-Paul Bastin ausdrückte: Ein Kopf und ein Körper, aber zwei Arme und zwei Beine.
Christoph Heeren