Zonenchef Johannes Cremer rechnete vor, dass die Preissteigerungsrate gegenüber Oktober 2020 sogar bei 30 Prozent liege. Neben der Teuerung beim Material sei dafür unter anderem die urbanistische Auflage verantwortlich, statt eines Kubus einen Bau mit Satteldach einzuplanen.
"Im Grunde alternativlos"
Die Planungsgruppe habe das Projekt zusammen mit dem Architekten noch einmal gründlich überarbeitet und sowohl Boden- als auch Außenfläche reduziert. Über die einzelnen Streichposten befand der Polizeirat in geheimer Sitzung.
Hauptsache funktional, beschrieb der Zonenchef die Marschroute. Stellvertretend für das Polizeikollegium bezeichnete Büllingens Bürgermeister Friedhelm Wirtz das Neubauprojekt als "im Grunde alternativlos". Stattdessen in bestehende Gebäude investieren, koste auch Geld.
Die beschlossene Zusammenlegung der drei Dienststellen von Amel, Büllingen und Bütgenbach sei auch im laufenden Betrieb effizienter und kostengünstiger.
Das zeigt sich schon nach der Aufgabe des Polizeigebäudes in Amel, das in der vergangenen Woche in den Besitz der Gemeinde Amel übergangen ist, zwecks neuer Nutzung.
Zurückrudern bringe eh nichts, ergänzte Polizeiratsmitglied José Heck und die Vorsitzende Marion Dhur gab zu bedenken, dass die Zone mit dem Projekt wieder von vorne anfangen müsse, wenn sie jetzt nicht fortfahre. Auch sie gehe davon aus, dass dieser dritte Entwurf der richtige sei.
Relativ kleiner Investitionshaushalt
Der Polizeirat genehmigte auch einstimmig den neuen Haushaltsplan. Das Gesamtvolumen liegt im ordentlichen Dienst bei gut acht Millionen Euro. Davon entfallen mehr als 90 Prozent naturgemäß auf die Personalkosten.
Die Dotation der Gemeinden ist um zehn Prozent erhöht worden, um die Indexanpassungen einigermaßen aufzufangen. Zusammengenommen liegt sie für die fünf Gemeinden bei 1.419.381 Euro (Amel 219.692 Euro, Büllingen 247.228 Euro, Burg-Reuland 168.026 Euro, Bütgenbach 272.067 Euro und St. Vith 512.368 Euro).
Den Investitionshaushalt bezeichnete Regionaleinnehmer Edy Hilgers bei der Vorstellung mit 125.845 Euro als "relativ klein". Neben Infrastrukturausgaben umfasst er unter anderem den Ankauf von Verkehrstafeln, Fahrzeugen oder kugelsicheren Westen.
Zwei Polizeiinspektoren vereidigt
Zu Beginn der Sitzung des Polizeirates waren zwei neue Polizeiinspektoren vereidigt worden: David Richter ist 26 Jahre alt und kommt aus Thommen. Rocco Bardoul ist 20 Jahre alt. Er kommt aus Raeren.
Für das kommende Jahr hat der Polizeirat die Ausschreibung von zwei polyvalenten Basiskaderstellen und einer Mittelkaderstelle genehmigt.
Wie Zonenchef Johannes Cremer erklärte, gehen im kommenden Jahr bei insgesamt 56 Vollzeitstellen sieben Polizisten und eine Verwaltungskraft in Rente.
In diesem Jahr hatten schon sieben Mitarbeiter die Polizeizone verlassen, wobei es gelungen sei, sie zu ersetzen. Es brauche aber immer Leute, die sich für Polizeiarbeit interessieren, so der Zonenchef.
Stephan Pesch