Eine Ehrenformation vor dem Eupener Rathaus, organisiert von der Unabhängigen Polizeigewerkschaft SNPS zusammen mit der Polizeizone Weser-Göhl und der Föderalen Polizei Eupen. Mit dabei: mehrere ostbelgische Bürgermeister sowie zivile Zuschauer.
Auch wenn die Polizeibeamten den getöteten Kollegen nicht persönlich kannten, ist die Betroffenheit groß, sagt Polizeigewerkschaftsdelegierter Eric Hellebrandt. "Es ist ein Kollege. Er gehört zu unserer Familie, zu unserer Polizeifamilie. Wir machen uns schon Gedanken, denn das könnte ja auch jedem von uns so passieren. Da ist schon Betroffenheit, aber auch Mitgefühl den Kollegen gegenüber, aber auch vor allem gegenüber der Familie und den Hinterbliebenen des Kollegen."
Polizeikräfte wissen bereits zu Berufsbeginn, dass der Beruf Risiken beinhaltet, sagt Hellebrandt. Aber dass man um das eigene Leben bangen muss, ist dauerhaft nicht zumutbar. "Wir beschützen die Bevölkerung. Wir hätten dann gerne, dass die Basis gelegt wird, damit wir auch geschützt werden."
Verständnis und Wohlwollen aus der Bevölkerung sind willkommen. Natürlich geht es nicht ohne staatlichen Rückhalt, so der Gewerkschaftsmann. "Man kann noch nachbessern, sei es nun in Sachen Ausrüstung oder personeller Hinsicht. Man muss natürlich den Beruf auch so attraktiv machen, dass man Leute findet, die sich melden für die Polizei. Das ist ja auch ein Problem."
Besonders die Corona-Lockdown-Phasen sind für die Polizei schwierige Zeiten gewesen. Den Unmut hätten sie dann oft zu spüren bekommen. Dabei mache die Polizei doch nur ihren Job und keine Politik, so Hellebrandt. "Was wir gerne hätten, ist, dass man nicht nur die Uniform sieht. Es ist immer ein Mensch in der Uniform. Das sollte man immer bedenken."
Manuel Zimmermann