Die Standards der Lebensmittelsicherheit müssen auf ganzer Linie eingehalten werden. Das gilt vor allem für Betriebe, die mit sensiblen Lebensmitteln arbeiten, wie es zum Beispiel im Schlachthof von Aubel der Fall ist.
Bei einem unangekündigten Besuch der Afsca wurden mehrere Mängel festgestellt. Der Schwerwiegendste: der Umgang mit den Innereien. "Das Problem war, dass Schlachtnebenprodukte ungekühlt oder nicht ausreichend gekühlt den Schlachthof verlassen haben", wie der Leiter des Schlachthofs, Jean-Marc Delchambre, erklärt. "Die Normen verlangen, dass die Produkte beim Abtransport unter drei Grad gekühlt sein müssen. Bei der Kontrolle wurde aber eine höhere Temperatur festgestellt."
Bei der Kontrolle stellte die Afsca fest, dass ein Arbeiter die noch warmen Innereien in einen Kühlschrank legte, damit diese schneller abkühlen. Ein absolut verbotenes Vorgehen. "Bei solchen Fehlern ist es natürlich wichtig, dass wir uns selbst hinterfragen. Der Schlachthof ist ein Ort, an dem viele unterschiedliche Prozesse stattfinden. Hier müssen natürlich alle Vorschriften eingehalten werden. In diesem Fall hat ein Mitarbeiter einen groben Fehler gemacht. Dieser Fehler wurde aber nach der Kontrolle behoben", so Delchambre.
Kein Risiko für den Verbraucher
Die Lebensmittelbehörde erklärt, dass es zu keiner Zeit ein Risiko für den Verbraucher gegeben habe und betont, dass der Schlachthof die Fehler ernst nehmen müsse. In einem Schreiben der Lebensmittelbehörde heißt es: "Die Situation vor Ort erfordert Veränderungen. Die Lebensmittelstandards in einem Schlachthof müssen zu jeder Zeit strengstens eingehalten werden. Wir halten den Druck aufrecht, damit dort in Zukunft alle Standards eingehalten werden. Auch werden wir weiterhin in Kontakt mit den lokalen Verantwortlichen bleiben."
Der Schlachthof von Aubel muss eine Geldstrafe zahlen und wird nicht geschlossen. Auch die Gemeinde nimmt die Situation ernst und hat gehandelt. Ein Qualitätsbeauftragter soll in Zukunft eingesetzt werden. Ein entsprechender Bewerbungsaufruf wurde bereits lanciert, wie Benoit Dorthu, Schöffe für Landwirtschaft und Ernährung der Gemeinde Aubel, erklärt. "Wir sind immer sehr aufmerksam und werden es auch weiterhin sein. Das sind Dinge, die passieren. Es ist momentan keine einfache Zeit. Insbesondere für unser Personal. Unser Team macht eine gute Arbeit. Leider gibt es manchmal Praktiken, die verbesserungswürdig sind."
Nun gelte es die Probleme zu beheben. Ein Warnschuss für den Schlachthof von Aubel. Dieser muss nun handeln.
vedia/dog