In der Klinik St. Josef in St. Vith werden jedes Jahr im Durchschnitt 80 Palliativpatienten von einem multidisziplinären Team betreut - Tendenz steigend. Alle Fragen rund um Palliativpflege standen diese Woche im Mittelpunkt eines Informationstages zu dem Thema.
"Palliativpflege ist für die Patienten, die an einer unheilbaren Krankheit leiden und wo eine kurative Therapie, zum Beispiel Chemotherapie, nicht mehr sinnvoll ist. Palliativpflege ist etwas, das, wenn es früh einsetzt, auch effektiver sein kann, damit wir die Leute kennenlernen, die Symptome besser identifizieren können und die Symptomlinderung individuell anpassen können", erklärt Beate Plattes, Koordination des Palliativteams.
Die Palliativpflege hat sich in den letzten Jahren weiterentwickelt. Die Klinik bietet zusätzlich zur medikamentösen Behandlung im Rahmen einer Schmerztherapie auch komplementäre Methoden an. Dazu zählen zum Beispiel VR-Brillen: "Es geht darum, Angstzustände zu lindern und auch Schmerzen zu lindern. Durch die Übungen werden die Patienten abgelenkt und befinden sich in einer etwas anderen Umgebung als im Krankenhaus", sagt die Psychologin Kristina Mreyen.
Entspannung auch im Snoezelraum, wo alle Sinne angesprochen werden und wo Licht und Musik wohltuend wirken sollen. Erleichterung bringt den Palliativpatienten aber auch die Hydrotherapie, die das Wohlbefinden fördert und bei Ödemen den Druck im Körper lindert: "Unsere Palliativpatienten nehmen das Angebot gerne in Anspruch, insofern sie in der Lage sind. Die Leute, die es können, sind sehr froh damit und empfinden das als eine Erleichterung, was die Schmerzen anbelangt. Sie haben oft starke Wassereinlagerungen, Ödeme und das drückt im ganzen Körper. Durch die Whirlpoolfunktion, diese Wellenbewegungen, fühlen die Patienten wirklich eine Erleichterung und das fördert ihr Wohlbefinden."
Das Palliativteam begleitet nicht nur die Patienten, sondern auch die Angehörigen, was eine empathische und einfühlsame Kommunikation erfordert. "Die Emotionen von Patienten und Familie kann man nachvollziehen. Da ist es wichtig, Respekt zu haben und viel nachzufragen, um Reaktionen verstehen zu lernen. Jeder hat einen anderen Hintergrund, hat etwas anderes erlebt. Und es ist nicht, dass wir sagen können 'Wir wissen, wie das ist.' Wir müssen erfragen, wie das für sie ist", erklärt Brigitta Krings, die das Palliativteam ebenfalls koordiniert.
Die Familien hätten oft den Anspruch, sich einzusetzen, den Weg mit dem Patienten zu gehen. Da seien Empathie, Offenheit und Respekt Grundvoraussetzungen.
Chantal Delhez