Das Hotel International in Büllingen steht seit kurzer Zeit leer. Doch das wird nicht lange der Fall sein, denn ab Anfang Dezember wird dort ein Asylbewerberzentrum eröffnet. Der Büllinger Bürgermeister wurde jetzt darüber von Nicole de Moor, Staatssekretär für Asyl und Migration, informiert. "Details kenne ich nicht. Sie hat mir erklärt, es ist ein ähnliches System wie das, was wir vom Asylbewerberheim in Manderfeld kennen. Sprich das Rote Kreuz verwaltet dieses Zentrum, so ist es dann auch mit dem neuen Zentrum in Büllingen. 40 Personen werden dort untergebracht. Ein Mietvertrag wird abgeschlossen ab dem 1. November zwischen dem Eigentümer der Immobilie und dem Roten Kreuz. Ab dem 1. Dezember startet die Unterkunft und dann werden die Leute erwartet."
Da der Hotel- und Restaurantbetrieb erst kürzlich eingestellt wurde, ist die Immobilie bezugsfertig. Es werden unter anderem Flüchtlinge aus Afghanistan oder Syrien erwartet, aber keine aus der Ukraine.
"Am Dienstag habe ich die Botschaft auch den Mitgliedern des Gemeinderates mitgeteilt und parallel auch der Presse", so der Bürgermeister. "Dieses Hotel International liegt direkt im Zentrum am Kreisverkehr: Es ist wenig Platz rundherum. Ich weiß nicht, wo die Leute sich aufhalten. Ich habe natürlich auch darauf hingewiesen, dass wir zurzeit in Manderfeld schon 231 Schutzsuchende haben. Also wir haben schon ein großes Zentrum - das ist dann das zweite für die Gemeinde Büllingen."
Auch als es darum ging, Geflüchtete aus der Ukraine aufzunehmen, sei die Gemeinde sehr aktiv gewesen. "Wenn ich das gut überblicke, haben wir zurzeit noch etwa 40 Menschen aus der Ukraine auf unserem Gebiet. Wenn jetzt noch die 40 dazukommen, dann sind wir bei weit über 300 Schutzsuchenden. Bei einer Bevölkerung von knapp 5.500 Einwohnern ist das ein relativ hoher Proporz in dem Sinne."
Reaktionen aus der Bevölkerung
Mathias Rupp findet die Neuigkeit nicht schlecht: "Im Zweiten Weltkrieg gab's auch Flüchtlinge und da waren unsere Großväter froh, wenn sie auch fliehen konnten. Aber andererseits finde ich es auch schade, dass durch unsere Politik die Leute nicht arbeiten dürfen, weil ich denke, da sind schon manche bei, die was tun möchten und dadurch sind auch viele Leute in unserer Gegend, die ein schlechtes Bild von den Flüchtlingen haben. Weil sie zum Beispiel da hinten im Bushäuschen sitzen und sich langweilen den ganzen Tag und das finde ich schade an der Politik."
Caroline Standaert ist skeptischer: "Ich bin kein Rassist, aber die Sprache beherrschen sie oft nicht. Die Sprache ist das Erste, was man lernen soll, wenn man in ein anderes Land kommt, um sich zu integrieren. Ich finde manchmal, dass die Leute schon bald verlangen, dass man ihre Sprache lernt und das ist nicht in Ordnung. In Manderfeld sind schon viele und in Worriken sind auch schon viele aus der Ukraine."
Informationsveranstaltung vorgesehen
Die Gemeinde will aber nach Aussage des Bürgermeisters ihre Rolle spielen. "Wir werden kooperativ sein, denn ich verstehe sehr wohl die Situation, in der sich der belgische Staat bzw. die zuständige Staatssekretärin momentan befindet", so der Bürgermeister. "Ich kann das gut nachvollziehen. Wir werden unsere Rolle spielen so, wie wir es jetzt seit 20 Jahren in der Relation mit dem Roten Kreuz im Zusammenhang mit dem Asylbewerberzentrum in Manderfeld spielen."
Sobald mehr Informationen vorliegen, will der Bürgermeister die Öffentlichkeit zu einer Informationsveranstaltung einladen.
Chantal Delhez
Na dann, viel Spaß. Dann wird nun also auch Büllingen beglückt. Dann werden auch dort mal Probleme entstehen, die wir schon lange hier haben, die aber viele nicht so wirklich wahr haben wollen. Und, auch wenn jetzt wieder welche mit erhobenem Finger da stehn werden, es ist so. Viele Probleme wären gar nicht erst entstanden, ohne unser ach so tolles Zentrum.