"Eastbelgica ist jetzt ziemlich genau zehn Jahre alt. Aus dem Streichensemble wurde damals ein Orchester mit Bläsern", erzählt Stefan Pitz von dem Kulturnetzwerk. Mittlerweile gibt es mehrere Konzerte pro Jahr: "Auch unter Einbeziehung von anderen Darstellern. Es wird mittlerweile auch mit Chor, mit Sängern, mit Theater und Bühnenbild aufgetreten".
Ein gutes Beispiel für eine aufwendigere Produktion ist "1918 - Eine Mohnblume für den Frieden", dann kam das Musical "1945" und jetzt im November steht die nächste Großproduktion mit dem Namen "Kyrie" an. Dabei geht es um die Geschichte des Heidbergviertels und der Eupener Tuchmacher.
"Eastbelgica ist aber mittlerweile auch viel mehr als das und deswegen der Name Kulturnetzwerk. Besonders Nachwuchsförderung haben wir uns auf die Fahne geschrieben", so Stefan Pitz. "Wir haben verschiedene Projekte in Schulen. Wir haben eine 'Eastbelgica-Artist'-Schiene, wo wir aufstrebende Talente weiter fördern wollen und wir haben mittlerweile eigene Chöre."
Das Ziel von diesem Kulturnetzwerk sei es, kreative Köpfe in Ostbelgien zusammenzubringen. "Es ist so, dass dieses Netzwerk wächst und wächst", berichtet der Eastbelgica-Präsident. "Wir haben immer mehr Mitglieder, immer mehr Sympathisanten auch. Es sind aber auch manchmal einfach externe Leute. Also wir haben zum Beispiel für die Großproduktionen '1918', '1945' und jetzt 'Kyrie' immer einen Aufruf gestartet: Wer eine gute Stimme hat und singen kann und motiviert ist, kann mitmachen. Auch wer gerne schauspielert, kann Teil der Produktion werden."
Das Orchester sei relativ offen: "Man kann auch mal für ein Projekt dazustoßen, wenn man sich zeitig genug anmeldet. Ich glaube einfach, dass das Erfolgsmodell sehr viel Herzblut ist, was da hineinfließt", erklärt Stefan Pitz. "Das Eastbelgica-Team ist sehr stark getragen von Ehrenamtlichen und von einem tollen Spirit, der da zwischen den Leuten herrscht. Und ich glaube, so kann man erklären, warum wir auf zehn Jahre so gewachsen sind."
Konzert im Kloster Heidberg
Auch beim Kammerkonzert "Klang- und Poesiewelten" dürfen sich die Besucher auf den vollen Einsatz der Musiker freuen: "Es ist kein wirkliches Kammerorchester, was auftreten wird, sondern es ist eine bunte Mischung aus kleinen kammermusikalischen Beiträgen. Durch die klassische und romantische, aber auch moderne Musik."
Die Musiker sind zum Teil schon viele Jahre im Orchester und haben dann untereinander Ensembles gegründet, aber es sind auch Ensembles aus der Musikakademie, die da Kammermusik-Unterricht nehmen. "Das sind also alles fortgeschrittene Musiker. Aber wir haben auch Leute, die von ziemlich weit für dieses Konzert in Eupen anreisen: Nämlich einen Bariton aus Bayern, der mit mir selber ein Gesangs-Duo bildet. Mit mir am Klavier werden wir zwei Lieder präsentieren." Auch ein Streich-Trio aus München wird dabei sein.
Neben den Klangwelten werden bei dem Konzert aber natürlich auch die "Poesiewelten" eine Rolle spielen: "Die Präsidentin unseres Orchesters, Anja Pitz, wird ausgewählte Texte zwischen den Musikblöcken vortragen. Wir haben aber auch Lieder im Programm: Das heißt, das sind dann Beiträge, wo Text und Musik gleichzeitig verschmelzen. Aber eben auch diese Hintereinandersetzung von reiner instrumentaler Musik und dann Text-Vorträgen ist etwas, was wirklich sehr gut ankommt."
Mehr Infos zu allen Terminen sind auf der Webseite von Eastbelgica.
jp/rasch