Das Casino ist ein Geschäft wie jedes andere auch. Mit dieser Botschaft nahm das Casino in Spa beim landesweiten Kundenwochenende teil. Das ist eine Art Tag der offenen Tür, bei der rund 14.000 Geschäfte teilgenommen haben.
Der Direktor des Casinos, Philippe Mewissen, erklärt, dass das Casino - wie andere Geschäfte auch - auf seine Kunden zugehe. "Das Geschäft des Casinos ist ein Geschäft wie jedes andere auch. Wir kümmern uns um unsere Kunden und wenn einer etwas nicht kennt, dann fragen wir natürlich nach, ob er Hilfe braucht oder ob er nur hier ist, um etwas zu trinken." Das sei auch kein Problem.
Für viele Leute ist das Casino eine Tabu-Zone, denn hier wird gezockt und Geld verbrannt. Der Tag der offenen Tür sollte dazu dienen, den vielen Vorurteilen entgegenzuwirken, wie Cécile Henrion, Marketingkoordinatorin, erklärt. "Wir wollen das Casino entmystifizieren und das Spiel mit dem Geld enttabuisieren. Wir wollen den Leuten zeigen, dass man auch ohne viel Geld auszugeben in das Casino kommen kann, um eine gute Zeit zu verbringen."
Und dennoch, das Casino ist nicht ein Geschäft wie jedes andere. Anders als in vielen Geschäften muss vor dem Eintritt der Ausweis gezeigt werden, denn vor dem 18. Lebensjahr kommt man nicht rein. Das ist eine von vielen Maßnahmen, die von den Casino-Betreibern strikt eingehalten werden muss, wie der Direktor des Casinos erklärt. "Viele Besucher fürchten sich davor, dass sie überwacht werden. Aber das ist überhaupt nicht der Fall. Es geht nur darum zu prüfen, ob die Person das Casino betreten darf. Notare, Richter und Polizisten dürfen das Casino zum Beispiel nicht betreten, so auch Personen, die sich in der Schuldenvermittlung befinden."
Ältestes Casino der Welt
Am Tag der offenen Tür haben die Leute ebenfalls etwas über die Geschichte des Casinos erfahren. Es soll nämlich das älteste Casino der Welt sein, wie der Casino-Mitarbeiter Michel Curci erklärt. "Warum können wir behaupten, dass wir das älteste Casino der Welt sind? Ganz einfach, weil wir ein Dokument besitzen, das beweist, dass wir seit 1763 ein Casino sind. Nun sollte man auch wissen, dass das Wort Casino aus dem Italienischen stammt und das erste Casino gab es in Venedig um 1638 - also rund 125 Jahre vor unserem Casino. Aber das Casino besitzt keine Dokumente, die das bestätigen."
Die Corona-Pandemie hat dazu geführt, dass die Besucherzahlen eingebrochen sind. Für die Zukunft hofft das Casino, eine durchschnittliche Besucherzahl von 70.000 Personen pro Jahr zu erreichen.
vedia/dog
Wirkt mehr wie eine Werbung für das Casino...
Hallo Herr van Amst,
Natürlich ist es eine Werbung. Sagen Sie bloß, dass Sie meinen, es wäre eine soziale Institution oder ein Museum?
Jeder Betrieb, der Jubiläum hat, darf erwähnt werden, ob er nun Kunden oder Mitarbeiter sucht oder aber halt ein wichtigger Ankerpunkt ist, wie hier in Spa. Alle Badekulturstädte haben seit jeher einen Casinobetrieb, um die Wohlhabenden zu unterhalten, zu amüsieren oder aber für Kurzweil zu sorgen.
Guten Abend Frau Schröder,
vielen Dank für Ihre Antwort. Natürlich hat jeder Betrieb das Recht erwähnt und beworben zu werden. Nur im Gegensatz zur Annahme im Interview ist Glücksspiel eben nicht ein "Geschäft wie jedes andere auch". Bedauerlicherweise kann es zur Sucht und im schlimmsten Fall zum Verlust seiner Existenzgrundlage führen. Warum sonst ist das Spielen erst ab 18 erlaubt? Man sollte auch immer Folgendes bedenken: Damit ein Casino rentabel ist, müssen die Chancen immer mehr auf Seiten des Casinos stehen.
Ich frage mich nur ob eine Werbung für Casinos ohne eine entsprechende Suchtwarnung im Sinne einer öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalt ist, wo man doch der Spielsucht den Kampf angesagt hat?
Ich wünsche einen schönen Abend!