Die Farm soll auf dem Gebiet der Gemeinden Eupen und Baelen entstehen. Bis zu 1.200 Tonnen Lachs sollen dort pro Jahr gezüchtet werden.
Aktuell muss die Gemeinde Baelen über eine Umweltgenehmigung für vier Brunnenbohrungen entscheiden. So soll die Lachsfarm mit Wasser versorgt werden.
Die Brunnen sollen bis zu 200 Meter tief sein. Wie Ecolo errechnet hat, könnten so bis zu 3,6 Millionen Liter Wasser pro Tag aus den Brunnen entnommen werden.
Ingrid Rosenstein, Co-Präsidentin von Ecolo unterstreicht, dass dann der Grundwasserspiegel der gesamten Gegend um mehrere Meter fallen würde.
Die Regionalabgeordnete Anne Kelleter fragt sich, ob es angesichts der kritischen Situation sinnvoll ist, große Brunnen zu genehmigen. Wir sollten mit unserem Trinkwasser achtsam umgehen.
Auch sind die beiden Politikerinnen besorgt über den Tierschutz. Ecolo-Ostbelgien hofft, dass sich die Gemeindeverantwortlichen genau über die möglichen Folgen einer solchen Genehmigung informieren. Die Entscheidung solle im Sinne des Allgemeinwohls gefällt werden.
mitt/ale
Würde diese Fischfarm ihr Produkt als "Bio-Lachs" oder als "nachhaltig" vermarken, dann würde Ecolo mindestens ein Auge zudrücken.
Denn wieviel Ressourcen für grüne Produkte aufgewendet werden, interessiert sowieso niemanden mehr. Hauptsache grün.
Mal eine technische Frage: Meines Wissens gibt es Lachsfarmen nur im Meer, in aller Regel in Fjorden oder vergleichbar geschützten Bereichen, aber jedenfalls in Salzwasser.
Nun zieht es den Wildlachs zum Laichen zurück in den Oberlauf der Bäche, wo er ursprünglich mal das Licht der Welt erblickt hat, bevor er sich dann wieder ins Meer treiben lässt. Der Fisch kommt also mit Süß- und Salzwasser zurecht.
Aber hätte ein dauerhaft in Süßwasser gehaltener Lachs den gleichen Geschmack? Dann könnte man Lachsfarmen auch in den ostbelgischen Stauseen anlegen und bräuchte keine Brunnen zu bohren.
Benötigt der Lachs hingegen Salz, müssten große Mengen davon in die Fischteiche gefüllt und irgendwann wieder entsorgt werden. Bitte um Aufklärung!
Pourquoi ne pas demander des informations détaillé au porteur du projet avant d'essayer d'apposer des chiffres hors contexte ? De ce que je comprends c'est une demande pour une prospection afin de justement définir les impacts d'un tel projet et si cela est possible ou non.
@ Yves Tychon: Gerade erst entdecke ich Deine Bemerkung bzw. Frage vom 30.09. betr. das Lachsfarmprojekt in Baelen. Stelle fest, dass das Problem Dich in erster Linie aus gastronomischer Sicht beschäftigt 😉 Von den 30.000 bekannten Fischarten leben etwa die Hälfte im Meer und die andere Hälfte im Süßwasser. Die meisten Süßwasserfische können nicht im Meerwasser überleben, aber relativ viele Meeresfische besuchen zumindest kurzfristig die Mündungsgebiete von Flüssen. Nur etwa 3.000 Fischarten wie Lachse, Störe, Aale oder Stichlinge können langfristig sowohl im Süßwasser als auch im Meerwasser überleben. Die in Baelen geplante Lachszucht soll natürlich mit Süß- und nicht mit Salzwasser betrieben werden. Rund 8 % des Lachsfutters sind übrigens pflanzlich. Um ein Kilo Lachs zu produzieren, werden etwa 500 gr Sojabohnen benötigt. Das Problem: ein großer Teil der Futtermittel stammt von riesigen Plantagen aus Südamerika, für die große Teile des Regenwalds gerodet werden müssen.
Danke, lieber Georg, für Deine aufklärenden Worten. Ich gebe gern zu, dass mir das Wohl der Tiere nicht unbedingt wichtiger ist als mein eigenes gastronomisches Wohlergehen 😇.
Noch eine Zusatzfrage: Wenn 8% des Lachsfutters pflanzlichen Ursprungs sind, woraus bestehen dann die verbleibenden 92%? Welches fleischliche Futter kommt denn überhaupt in Frage, wenn die Lachszucht rentabel sein soll?
@ Yves Tychon: Wir sollten diese Diskussion nicht monopolisieren, Yves. Ich antworte Dir dennoch, weil es nun mal ein aktuelles, brisantes Thema ist und ich davon ausgehe, dass sich noch weitere Leser diese Frage stellen. Effektiv werden ursprünglich "fleischfressende" Meeresfische durch pflanzliche Ernährung zu "Vegetariern" gemacht. Als Ersatz für Fischmehl und Fischöl dienen Futtermittel aus pflanzlichen Proteinen. Eigentlich sind Lachse Allesfresser. In Aquakulturen werden die Fische allerdings mit Pellets und nicht mit Lebendfutter gefüttert. Das ist in etwa das gleiche Zeug, das man den Hühnern serviert und das lohnt sich vor allem für die Fischmäster. An der Plünderung der Meere wird es natürlich nichts ändern, aber das "Luxusprodukt" wird erschwinglicher.