Michaela Tjarks verteilt unter anderem den Wochenspiegel. An zwei Tagen in der Woche, mittwochs und donnerstags, erreicht der die Haushalte in der Deutschsprachigen Gemeinschaft. Seit April 2020 testet der GrenzEcho-Verlag die Zustellung in Eigenregie. Als GrenzEcho Distribution Service GMBH wird vor allem die Verteilung externer Produkte vorangetrieben, seit Februar auch unter anderem die des Wochenspiegels.
Angefangen hatte der Vertrieb als solcher mit einer Testphase in Raeren. Kurz darauf kam Kelmis dazu. Da war Michaela Tjarks von Anfang an dabei. Die Stelle verdankt sie einer Freundin und einer Stellenanzeige im Wochenspiegel. "Da gab es eine große Anzeige im Wochenspiegel. Eine Freundin von mir wusste, dass ich einen Job suchte. Sie sagte 'Schau mal, ich habe da etwas gefunden.' Ich hatte es übersehen, obwohl es eine große Anzeige war. Die habe ich mir gründlich durchgelesen und mich beworben. Ich wollte sehen, ob es passt - und es passt."
Dabei hat Michaela Tjarks ihre Routine. Denn es steht viel an - von Wohnresidenz über Privathaushalt bis hin zum Bäcker. Jeder wird beliefert. Das nimmt auch eine gewisse Zeit in Anspruch.
"Ich stehe morgens früh auf. Dann gehe ich mit dem Auto die Zeitungen in Eupen holen, packe sie in mein Auto, komme zurück und packe sie hier in mein Wägelchen. Dann geht es eigentlich schon los. Dann bin ich den ganzen Tag lang unterwegs."
Für viele in Ostbelgien sind Wochenspiegel und Kurier-Journal ein Muss. Mittwochs und donnerstags wird ausgeliefert. Die Zusteller bekommen ihr Material je nach Bedarf. Manche machen die ganze Strecke mit dem Auto, gerade in ländlicheren Gebieten. Andere, wie Michaela Tjarks in Neu-Moresnet, machen den Großteil ihrer Route zu Fuß. Dabei muss sie ihre Strecke ganz genau kennen.
"Ich habe sehr viele versteckte Briefkästen, ganze Straßenzüge, wo man gar nicht erahnen würde, dass da überhaupt noch etwas ist - Häuser hinter Häusern. Das ist das Besondere an meiner Strecke, dass man ganz genau wissen muss, wo man hin muss, um keinen Briefkasten zu verpassen."
Manchmal lässt Michaela Tjarks ihren Wagen stehen. Dann werden die Zeitungen in der Hand transportiert. An manchen Tagen kommt auch eine Beilage dazu. Je nach Format müssen die Zusteller die selber zur Zeitung legen. Insgesamt muss auch manchmal etwas gefaltet werden, um alles im Briefkasten unterzubringen.
Dazu ist die Strecke mit ihren 25 Kilometern doch sportlich. Das gefällt Michaela Tjarks aber. "Die Bewegung, die frische Luft verbunden mit meiner Arbeit. Für mich ist das wie Sport und Arbeit in einem."
Gerade für die Eifelgemeinden ist die GrenzEcho Distribution Service GMBH noch auf der Suche nach neuen Zustellern. Das Angebot soll auf weitere Gebiete ausgedehnt werden.
Christoph Heeren