Ein Beschluss, zwei Parteien, die dagegen protestieren, aber aus völlig unterschiedlichen Gründen. So ist zurzeit die Lage am Flughafen Lüttich.
Die Betreiber des Flughafens stören sich an den Auflagen, an die sie sich künftig halten sollen. Die Zahl der Starts und Landungen soll auf 50.000 pro Jahr begrenzt werden. Das sind 20.000 weniger als momentan.
Auch die Zahl der Nachtflüge wird durch eine Quote begrenzt und muss im Laufe der Jahre kontinuierlich reduziert werden. Dabei ist gerade das fehlende Nachtflugverbot einer der großen Trümpfe des Lütticher Flughafens.
Die Menschen, die Sonntag vor dem Hauptbahnhof in Lüttich demonstriert haben, wollen dagegen stärkere Beschränkungen des Flugverkehrs. Sie wollen sowohl den grundsätzlich geplanten Ausbau des Flughafens als auch die Ankunft des chinesischen Online-Handelsriesen Alibaba verhindern.
Die aktuelle Betriebsgenehmigung für den Flughafen Lüttich läuft im Januar aus. Aufgrund der aktuellen Proteste gegen die neue Betriebsgenehmigung muss sich jetzt die wallonische Regierung in den nächsten Wochen mit dem Thema beschäftigen.
Liege Airport: Bereits 17 Einsprüche gegen Betriebsgenehmigung
Gegen die neue Betriebsgenehmigung des Lütticher Flughafens gibt es inzwischen 17 Einsprüche. Diese sind bei der wallonischen Umweltministerin Céline Tellier (Ecolo) und ihrem Kollegen, Wirtschaftsminister Willy Borsus (MR), eingegangen.
Auch der Flughafenbetreiber hat Einspruch eingelegt. Die Zahl der Einsprüche kann sich noch erhöhen. Die Einspruchsfrist dauert noch bis zum 2. Oktober. Danach muss die Wallonische Region entscheiden. Die Betriebsgenehmigung gilt für 20 Jahre.
Kay Wagner