Der Schlachthof Pegri und der Zerlegebetrieb P&M ziehen um. Unter anderem liegt es daran, dass es am aktuellen Standort - in der Gewerbezone I St. Vith - keine Ausdehnungsmöglichkeiten gibt.
Die Gesellschafter Marcel Peters und Thomas Gritten wären am liebsten in St. Vith geblieben. Einen potenziellen Standort sahen sie in der Gewerbezone II von St. Vith.
"Ich habe Kontakt mit der Gemeinde aufgenommen und wir haben sogar Land hier in der Industriezone Rodt gefunden. Da habe ich auch schon ein Ingenieursbüro kontaktiert, um alles für den neuen Standort vorzubereiten", sagt Marcel Peters. "Trotz Gefälle war das Landstück in Ordnung. Im Endeffekt ist herausgekommen, dass uns die Gemeinde dort auch nicht haben wollte, da sich im Umkreis auch einige Häuser befinden."
René Hoffmann, Umweltschöffe der Stadt St. Vith, sieht das anders. Die Gründe seien seiner Meinung nach weitreichender. Die Gewerbezone II von St. Vith wäre überhaupt keine Option gewesen. "Die Fläche, die man uns da mal gezeigt hatte, war nicht viel größer als der Standort, den sie jetzt haben. Das war das größte Problem", so René Hoffmann.
"Zudem ist die Gewerbezone II nicht für Schlachthöfe geeignet. Da hätte man Gesetze abändern müssen. Marcel Peters hat uns ebenfalls nichts davon gesagt, dass er dort Studien gemacht hat. Wir können dazu also leider nichts sagen."
Geschäftsführer Marcel Peters geriet in der Vergangenheit immer wieder unter Druck. Viele Anwohner fühlten sich vom Lärm und den Gerüchen des Schlachthofs belästigt. "Bei den Gesprächen, die wir ständig mit der Stadt St. Vith hatten, drehte es sich meistens nur um Probleme, die ich zu lösen hatte. Ich war immer kompromissbereit und habe dabei geholfen, Lösungen zu finden. Im Gegenzug hat die Stadt uns nicht geholfen. Auch nicht bei der Suche nach einem neuen Standort."
Peters ist auch darüber enttäuscht, dass die Stadt St. Vith eine Verlängerung der aktuellen Betriebserlaubnis abgelehnt hat. Jedoch: Für den Umweltschöffen der Stadt St. Vith ist vollkommen nachvollziehbar, dass die Betriebserlaubnis nicht verlängert wurde. "Wir haben gesagt, dass wir die Betriebsverlängerung nicht über 2026 hinaus erlauben möchten, da ein Betrieb wachsen können muss. Das war an diesem Standort nicht möglich", so Hoffmann. "Das hat der Herr Peters selbst eingeräumt und aus diesem Grund macht es keinen Sinn, dort eine längerfristige Planung ins Auge zu fassen. Von beiden Seiten wusste man, dass irgendwann der Tag Null kommen wird."
Für einen 70 Jahre alten Betrieb, in dem rund 100 Mitarbeiter tätig sind, hätte sich Marcel Peters ein wenig mehr Kompromissbereitschaft von der Stadt gewünscht. "Das, was gesagt wurde, war einfach, dass wir 2026 raus müssen. Zusätzlich habe ich gefragt, ob ich eine Betriebsgenehmigung bis 2028 bekommen könnte. Das wurde von der Stadt aber sofort abgelehnt."
Nach dieser Nachricht kam der leerstehende Schlachthof in Bastogne wie gerufen. Gemeinsam mit einem Fleischgroßhändler aus Lüttich werden dort der Schlachthof "Pegri" und der Fleischverarbeitungsbetrieb "P&M" einziehen. "Ich wäre ganz sicher hier in St. Vith geblieben. Auch wenn es nicht in der Gewerbezone II gewesen wäre. Es wäre mir egal wo, aber ich hatte die Möglichkeiten nicht", sagt Marcel Peters. "Egal an welcher Tür ich geklopft habe. Keiner konnte mir weiterhelfen. Und hätte es die Stadt gewollt, dann wäre der Standort sicherlich weiterhin in St. Vith oder in der Umgebung geblieben."
Doch Umweltschöffe René Hoffmann entgegnet, dass man in St. Vith niemals hätte sieben Hektar zur Verfügung stellen können, wie es nun in Bastogne der Fall ist. "Letztendlich, denke ich, hat Herr Peters in Bastogne die besseren Zukunftschancen und kann dort gut expandieren. Es ist natürlich schade für die Landwirte aus der Region. Aber wie er ja schon angeführt hatte, möchte er alles mögliche dafür tun, dass die hiesigen Landwirte keine Defizite davontragen. Das finde ich gut und dafür möchte ich mich auch bei Herrn Peters bedanken."
Dogan Malicki
Und wieder wird ein Stück Eifeler Landwirtschaft zu Grabe getragen mit Hilfe unserer Politiker. Dabei heißt es immer wieder, kaufen Sie lokal. Nein meine Herren, Regional und Lokal sieht anders aus. Für die ostbelgische Landwirtschaft waren hier kurze Wege. Da sieht man , welchen Wert unsere Landwirtschaft bei unseren Politikern genießt
Nach den Ausführungen von Herrn Peters sind die anderen Schuld. Wir, die Anwohner der Alten Aachener Straße und der Neustadt, haben viele Jahre unter den Belästigungen, Lärm und Gestank, (es war kein Geruch sondern Gestank) dieses Betriebes gelitten, und das nicht punktuell wie Herr Peters behauptet. Wir sind jedenfalls überglücklich dass dieser Betrieb endlich von hier, zum grössten Teil ein Wohngebiet, verschwindet. Johann Kohnen
Und wieder stellt sich mir die Frage, wer war vorher da, der Schlachthof oder das Wohngebiet ?