Beste Laune herrscht bereits um viertel nach acht auf dem Schulhof der Gemeindeschule Welkenraedt. Es wird gequatscht, gespielt und geschrien. Zu erzählen gibt es ja einiges nach den langen Sommerferien.
Gegen 8:30 müssen die ganzen Gespräche aber unterbrochen werden. Für die 365 Schüler und Schülerinnen der Gemeindeschule geht es in Reihe und Glied ab in die Klassenräume.
Auch da gibt es noch viel Neues zu sehen: Neue Klasse, neue Klassenkameraden, neues Schuljahr. Lange Gesichter sind am Montagmorgen kaum zu sehen und das obwohl die Sommerferien drei Tage früher vorbei sind als sonst.
In Welkenraedt gilt genauso wie im Rest der französischen Gemeinschaft ab diesem Jahr ein neuer Schulkalender mit veränderten Ferienzeiten. Keine einfache Umstellung, die einige Tage mehr Vorbereitung gekostet hat, muss die Direktorin der Gemeindeschule Welkenraedt feststellen.
Sommerferien zwei Wochen kürzer
Weil die Sommerferien ab jetzt zwei Wochen kürzer sind, werden die Allerheiligen- und Karnevalsferien jeweils auf zwei Wochen verlängert. Das soll besser für den Lernrhythmus sein. Statt die Schüler für eine Ewigkeit im Sommer in den Urlaub zu senden, gehen die Kinder jetzt regelmäßiger für ein bis zwei Wochen in die Schulferien.
Die größte Veränderung ist aber zum Ende des Schuljahres: Die Schüler bleiben jetzt bis zum 7. Juli in der Schule. Betroffen sind davon knapp 900.000 Schüler und Schülerinnen, die am Montag zeitig aufstehen mussten.
Neben dem Start des Schulalltags gab es am ersten Schultag aber noch andere Sachen zu tun. Zwei Last-Minute-Anmeldungen musste die Schulleiterin noch bearbeiten. Auch das gehört zum Alltag.
Lehrermangel immer noch ein Problem
Die Zahl der Schülerinnen und Schüler steigt dadurch in diesem Jahr weiter an. Im Vergleich zu den Vorjahren bleibt die Zahl aber stabil - auch dank einiger Zugänge aus der DG. Wobei es auch Schüler gibt, die die Schule in Richtung Deutschsprachige Gemeinschaft verlassen. Ein Weg, den doch einige Eltern für ihre Kinder wählen. In diesem Jahr ist das aber kein riesiges Problem für die Grundschule in Welkenraedt.
Größere Sorgen bereitet der Direktorin der anstehende Winter: Der Lehrermangel sorgt dafür, dass gerade Schulen bei Krankheitsfällen immer mit Problemen rechnen müssen. Das ist auch in Welkenraedt schuljahr-übergreifend so.
Trotzdem bleibt man auch hier in Welkenraedt optimistisch: Spannend bleibt es so oder so mit dem neuen Kalender. Eine Testphase, die sich erst beweisen muss.
In Flandern und in der Deutschsprachigen Gemeinschaft bleibt vorerst alles beim bisherigen Kalender. Für die Landesteile ist die Reform in den frankophonen Schulen also auch die Möglichkeit, zu schauen, ob und wie der neue Schulkalender in der französischen Gemeinschaft funktioniert.
Neuer Schulkalender: Erster Schultag in der Französischen Gemeinschaft – Stib passt Fahrplan an
Robin Emonts