Feuerwehrmann zu werden, ist für viele kein Kinderwunsch geblieben. Doch wer Feuerwehrmann werden möchte, der braucht erst mal einen nationalen Befähigungsnachweis. Um diesen erhalten zu können, findet am 10. September ein Test auf dem Gelände der Eupener Feuerwehr statt.
"Es ist ein Kompetenztest, der in drei Teile aufgeteilt ist. Zum einen haben wir den kognitiven Test. Da wird geprüft, ob man z. B. den Dreisatz anwenden kann oder mit Maßeinheiten umgehen kann. Hat man den ersten Teil bestanden, so folgt der handwerkliche Teil. Hier wird auf Zeit getestet, ob man unter anderem sicher bohren, sägen oder auch schrauben kann. Besteht man auch den zweiten Test, so folgt der Sporttest", erklärt Francis Cloth, Kommandant der Hilfeleistungszone der DG.
Beim Sporttest müssen die Kandidaten insgesamt elf Aufgaben absolvieren. Bei zwei Aufgaben dürfen sie jedoch nicht durchfallen, sonst ist Schluss. Bei einem Sprint müssen die Kandidaten innerhalb einer vorgegebenen Zeit das Ziel erreichen. Hier sind Schnelligkeit und Ausdauer gefragt. Bei einer weiteren Aufgabe müssen die Kandidaten eine Drehleiter von 32 Metern innerhalb von fünf Minuten hoch und runter klettern. Höhenangst sollten die Teilnehmer also nicht haben.
Damit so viele Teilnehmer wie möglich den Befähigungsnachweis erhalten können, bietet die Hilfeleistungszone Vorbereitungskurse in Eupen und St. Vith an. Hat ein Anwärter seinen nationalen Befähigungsnachweis einmal in der Tasche, kann er sich bei jeder Hilfeleistungszone in Belgien bewerben.
Die Hilfeleistungszone der DG ist vor allem auf freiwillige Feuerwehrkräfte angewiesen. "Wir haben im letzten Jahr rund 1.600 Einsätze gehabt. Verteilt auf einem Jahr sind das rund zwei Einsätze pro Tag in der gesamten DG. Das sind zu wenig Einsätze, um nur festangestelltes Personal zu beschäftigen. Wir arbeiten aber trotzdem mit festangestelltem Personal, um den Rettungsdienst aufrecht zu erhalten und um Verwaltungsaufgaben durchführen zu können."
Nicht nur Löscharbeiten
Wer nun glaubt, dass die Feuerwehr nur mit Feuerlöschen beschäftigt ist, der irrt sich. Oft müssen die Feuerwehrleute technische Hilfe leisten - sie entfernen Öllachen von der Straße, pumpen einen Keller aus oder räumen während und nach eines Sturms auf. Manchmal müssen sie auch nur eine Katze vom Baum retten.
Doch was heißt es genau, ein freiwilliger Feuerwehrmann zu sein? "Es gibt einen Bereitschaftsdienst. Währenddessen geht man seinem Alltag nach. Hat man nun Bereitschaft und es kommt ein Feuerwehreinsatz rein, dann muss ich alles fallen lassen und zur Wache. Dort ziehe ich mich um, steige in den Feuerwagen und fahre zum Einsatzort. Während eines Bereitschaftsdienstes kann also etwas passieren oder auch nicht."
In der Hilfeleistungszone der DG gibt es momentan 280 Feuerwehrkräfte. Mehr als die Hälfte kommen aus dem Süden der DG. Dies ist auch wichtig, denn im Süden sind die Einsatzorte oft weiter voneinander entfernt.
Wer auch Teil der Feuerwehr der Hilfeleistungszone werden möchte, der kann am 10. September den nationalen Befähigungstest auf dem Gelände der Eupener Feuerwehr absolvieren. Nur wer diesen Test bestanden hat, kann sich um eine Stelle als Feuerwehrmann oder -frau bewerben.
Weitere Informationen zum Test, den Vorbereitungskursen und den Stellenausschreibungen sind auf der Facebookseite der Hilfeleistungszone der DG zu finden. Fragen schicken kann man auch direkt an interesse@hlz6.be.
Dogan Malicki