König Philippe und Königin Mathilde kamen am Donnerstag zunächst mit Vertretern der Gemeinde, der Rettungsdienste und der lokalen Geschäftswelt zusammen.
Anschließend hatten knapp 50 ausgeloste Bürger die Gelegenheit, mit dem Königspaar über die Hochwasserkatastrophe und ihre Folgen zu sprechen. Dazu zählte auch Nathalie Delhasse. Sie sagte, der König habe vor allem interessiert zugehört und viele Fragen gestellt. Auch wenn er nicht viel gesagt habe, habe das Treffen gutgetan und berührt.
Für den Königsbesuch hatte die Gemeinde auf dem zentralen Platz ein Zelt aufgebaut und ein kleines Frühstück vorbereitet. Dabei nahmen sich das Königspaar sowie die Spitzenpolitiker auch Zeit, mit Menschen am Straßenrand zu sprechen.
Bürgermeisterin Valérie Dejardin sagte am Ende des Besuchs, die Bürger hätten sich diese Begegnung mit dem König gewünscht. Ein Besuch, der eine Unterstützung darstelle. Damit habe König Philippe die Erwartungen erfüllt, so die Bürgermeisterin von Limburg. Deswegen bedanke sie sich bei König Philippe für den Besuch.
Emotionen und Solidarität
Ein Jahr nach dem Hochwasser sind auch in Dolhain noch längst nicht alle Schäden beseitigt. Deutlich wird das unter anderem an der Schule St. Joseph, die direkt am Ufer der Weser liegt. Dort sind immer noch die Fenster von etlichen Räumen mit Brettern verschlagen.
Auch viele Anwohner sind noch nicht wieder zurück in ihren Häusern. Eine Anwohnerin beklagte, dass es immer noch Betroffene gebe, die quasi ohne Hilfe mit leeren Händen daständen, wo Versicherungen noch nicht gezahlt hätten. Wie könne das sein?
Eine andere Anwohnerin sagte, dass sie vor allem auf Handwerker warte, die mit ihrer Arbeit nicht hinterherkämen. Sie hoffe aber, im September endlich wieder einziehen zu können. Seit dem Hochwasser lebt sie mit ihrem Mann und den beiden Kindern bei den Schwiegereltern.
Es sei ein hartes, emotionsgeladenes Jahr gewesen. Was geholfen habe, sei die große Solidarität und der Zusammenhalt gewesen, erklärte die Frau - eine Aussage, die von vielen anderen Betroffenen bestätigt wurde.
Olivier Krickel