"Man merkt, die Leute haben noch Redebedarf. Einige sind schon in ihren Wohnungen, andere hoffen, sie im September, Oktober zu beziehen. Da sind sehr unterschiedliche Emotionen", sagt Susanne Visé von der VoG "Unterstadt, ein starkes Viertel". Sie hat das Ohr nah an der Bevölkerung.
Vor allem jetzt, wo sich der Jahrestag nähert und die Hochwasserkatastrophe in der Öffentlichkeit wieder präsenter sei, kämen bei vielen Betroffenen die Erinnerungen hoch, sagt Susanne Visé: "Es kommt wieder nah. Es ist für viele Leute schwierig, auch für die Kinder. Es sind viele Sachen, die verarbeitet werden müssen und die Menschen noch beschäftigen."
Ärger und Unmut
Neben Ängsten und Sorgen werden unter Betroffenen auch Ärger und Unmut laut über Behörden und Versicherungen, angebliche Bevorteilung und Ungleichbehandlung. Susanne Visé glaubt trotzdem an den sozialen Zusammenhalt, den der Verein "Unterstadt - ein starkes Viertel" fördern möchte. "Es ist klar: Wenn wir durch die Unterstadt gehen, sehen wir viele Häuser, wo noch nicht viel gemacht wurde. Das schürt Emotionen, Unzufriedenheit und Ängste."
Insgesamt 1.230 Haushalte waren in Eupen von dem Hochwasser betroffen - nicht nur in der Unterstadt. Die Flutopfer erreichte in diesen Tagen ein Schreiben der Stadt mit einer Einladung zu einer schlichten Gedenkfeier, die die VoG "Unterstadt - ein starkes Viertel" mit organisiert.
Sichtbare Spuren
Es sei der klare Wunsch der Stadt Eupen gewesen, keine politische Veranstaltung daraus zu machen, so Susanne Visé. "Da geht es nicht um Rechtfertigungen und Schuldzuweisungen, sondern um die Menschen: Sie sollen zusammenfinden, ihre Gefühle ausdrücken können."
Deshalb wird es auch ein ruhiger Tag in Eupen, ohne Musik und große Reden. Stattdessen findet am Donnerstagabend eine Mahnwache statt - auf dem Scheiblerplatz, wo das Hochwasser noch sichtbare Spuren hinterlassen hat.
Susanne Visé rechnet damit, dass viele Menschen kommen werden und den Wunsch verspüren, sich ein Jahr nach der Hochwasserkatastrophe zu treffen und auszutauschen.
Michaela Brück
„Schön“, dass es ein ruhiger Tag wird ohne Reden und Musik...., bitte ruhig sein und schweigen.
Mahnwache und Feierabend.
Tolles Kino!
Danke ich werde daran Teilnehmen auch wenn ich den Einladung bis heute nicht erhalten habe kann zwar morgen oder übermorgen kommen da ich auch selbst Flutopfer war werde ich anwesend sein auch wenn ich an dem Tag kein Jetons habe