Das Ziel der Experten rund um Projektleiterin Paola Vigano: das Wesertal in mehreren Etappen zukunftsfähig gestalten. "Es ist ein strategisches Papier für das Wesertal. Das ist eine territoriale Überlegung, die eine Zukunftsvision für die Weser ermöglichen kann. In Zukunft sollen so Strategien entwickelt werden, um die Region widerstandsfähig zu machen", sagt Vigano.
Die Widerstandsfähigkeit, also die Resilienz, wird durch die Flutkatastrophe im Vorjahr noch einmal mehr hervorgehoben. Doch es geht nicht nur um Flutvorbeugung. "Es geht um Resilienz gegen Überflutungen, Trockenheit, um Energie, Wirtschaft und Fragen, die mit der Erderwärmung zu tun haben. Deswegen bedeutet Resilienz, die Region anders zu betrachten."
Das Wesertal hatte schon vor der Überschwemmung Probleme. Da geht es vor allen Dingen um eine Sache: das Risiko. "Es geht zuallererst um unseren Umgang mit dem Risiko. Denn das kommt nicht aus der Natur, sondern ist menschengemacht. Die Weser ist so gefährlich, weil das Tal fast komplett bebaut ist."
Dafür sollen jetzt Lösungen gesucht werden. Doch dies soll weder nur im Tal noch nur über zusätzliche Schutzmaßnahmen geschehen. "Es geht nicht darum, die Mauern zu erhöhen, sondern dem Fluss Platz einzuräumen. Und was auch sehr wichtig ist: Wir müssen das ganze Zuflussgebiet einbeziehen. Das Problem, das in den Tälern auftritt, kann verringert werden, wenn wir überall anpacken, wo Regen auf Boden trifft."
Das schließt also auch auf die Hügel und die Hochplateaus, wie das Hohe Venn, mit ein. Insgesamt geht es darum, dass jeder mit anpackt: von der landwirtschaftlichen Bebauung bis hin zum Wohnungsbau mit seiner Flächenversiegelung.
Der erste Schritt auf dem Weg der Besserung ist die Analyse der Situation. Die wurde am Mittwochabend präsentiert. Am Donnerstag stehen die Verantwortlichen des Projekts den Eupenern erneut zur Verfügung. Von 17:30 bis 19:30 Uhr werden Interessierte im Pavillon in der Eupener Unterstadt begrüßt.
Christoph Heeren