Normalerweise hätte der Polizeirat jetzt das Vorprojekt und den genauen Kostenrahmen genehmigen sollen. Nur mit den Kosten ist das so eine Sache. Darum hat das Polizeikollegium aus Bürgermeistern und dem diensttuenden Zonenchef den Architekten damit beauftragt, eine genaue Materialliste zu erstellen, damit die Kosten möglichst präzise geschätzt werden können.
Nach den Gesprächen mit der Raumordnungsbehörde sieht der Entwurf für das Gebäude jetzt ein Satteldach auf dem Mittelteil und zwei begrünte Flachdächer an den Seiten vor.
Bis zum Ende des Sommers soll der Antrag auf Bezuschussung bei der Deutschsprachigen Gemeinschaft eingereicht sein - andernfalls kann der Zeitplan nicht eingehalten werden. Und den bisherigen Vorsprung will Zonenchef Johannes Cremer nicht aus der Hand geben.
Gemeinde kauft Dienststelle in Amel
Auf Morsheck sollen die drei Dienststellen aus Amel, Bütgenbach und Büllingen zusammengelegt werden. Das Ameler Polizeigebäude steht schon leer und wird (früher als vorgesehen) für 158.000 Euro an die Gemeinde Amel verkauft, die Garagen für 33.000 Euro.
Wie Zonenchef Johannes Cremer am Rande der Rechnungsablage mitteilte, wirkt sich die Zusammenlegung jetzt schon günstig aus: So habe es in den vergangenen zwei Jahren nur 21 statt der vorgesehenen 29 Fahrzeuge und statt 20 neuer PC nur deren drei gebraucht.
Ansonsten sieht der Zonenchef die Entwicklung bei den Energiekosten und vor allem bei der Lohnindexierung mit Sorge. Immerhin machen die Lohnkosten bei der Polizeizone Eifel rund 5,4 Millionen Euro oder mehr als 82 Prozent des Gesamthaushalts aus. Dass sich der Haushalt sehr solide zeige, liege auch daran, dass zurzeit Beamte in den höheren Gehaltsklassen fehlen und Abgänge erst mit einer gewissen Verzögerung ersetzt werden können.
Gleich neun Stellen ausgeschrieben
Nun schreibt die Polizeizone Eifel neun Stellen auf einen Schlag aus - "so viele wie noch nie", unterstrich Zonenchef Cremer. Die stünden wegen der fälligen Ausbildung (ab 1. Dezember) aber erst Anfang 2024 zur Verfügung - und bis Ende des kommenden Jahres sei mit elf Abgängen (vor allem wegen Verrentung) zu rechnen.
Darum gelte es, vorausschauend zu agieren und jungen Anwärtern einen möglichst attraktiven Arbeitsplatz zu bieten, wozu dann auch ein Neubau wie auf Morsheck gehören könne. Die Polizei hat auch eine Anwerbungskampagne lanciert.
Einschreiben könne man sich übrigens ab dem Alter von 17 Jahren - und sei es, wie es Johannes Cremer formulierte, "auf Verdacht".
Stephan Pesch