Anfang des Jahres war Ostern 2023 als Wiedereröffnungstermin für das Wetzlarbad angepeilt worden. Doch im März wurde Ende 2023 als das realistischere Ziel gesehen.
Jetzt ist es aber zu Verzögerungen bei der Auftragsvergabe gekommen. Das habe neben Corona und den Folgen des Ukraine-Kriegs noch andere Gründe. Zum Teil auch gute, sagt Wetzlarbad-Manager Bertrand Thieffry. "Wir reden gerade von einem Zeitraum von zwei bis drei Monaten. Aber klar ist auch, dass man nicht genau so aufbauen will, wie es vorher war, sondern das Ganze vielleicht auch ein bisschen besser machen. Das Thema, das gerade im Raum steht, vor dem Hintergrund explodierender Energiepreise, ist natürlich das Thema Nachhaltigkeit. Da sind wir dabei, gewisse Bereiche zu kontrollieren. Hält zum Beispiel das Dach und die Gebäudestruktur eine Photovoltaikanlage aus? Und wie nachhaltig kann man das in dieses Gebäude einbauen? Was bringt das finanziell? Das darf nicht Hals über Kopf gemacht werden. Man will es auch gut machen."
Nicht nur energietechnisch soll nachgebessert werden, auch im Angebot: So soll ein Fitnessbereich entstehen und der Saunabereich größer werden. Eine Wiedereröffnung Ende 2023 ist laut Betrand Thieffry ein realistisches und zugleich pessimistisches Szenario. Wenn ab jetzt alles problemlos laufe, sei auch eine viel frühere Eröffnung nicht auszuschließen.
Zur Rettung der nächsten Sommersaison wird es aber vermutlich zu knapp. "Wir wissen auch, dass es im September wieder mit Corona losgehen kann. Ich hoffe, dass wir wieder im Sommer da sein können. Anfang des Sommers ist eher unrealistisch. Mitte vom Sommer ist möglich, wenn alles sehr gut läuft. Schaffen wir das nicht, wäre es mein zweiter Wunsch, wieder für die Schulen im Dezember da zu sein, damit sie endlich wieder ins Becken können. Aber vorauszusehen, was jetzt im Herbst passiert, ist einfach nicht möglich."
Das neue Wetzlarbad soll noch praktischer und besser werden. Doch drauf wetten, wann es tatsächlich wieder eröffnen wird, will derzeit wohl kaum jemand.
Manuel Zimmermann