Der Sommer hat begonnen. Ostbelgien zeigt sich von seiner besten Seite. Das wissen auch die Touristen zu schätzen. So viel Andrang wie in den beiden Corona-Jahren wird aber nicht erwartet. "Die letzten beiden Jahre war es auch fast schon zu viel", sagt Thorsten Maraite vom Hotel Bütgenbacher Hof.
"Nach dem Lockdown wurden wir überrannt, wir waren am Limit. Dieses Jahr sieht es anders aus, die Leute buchen nicht so lange Aufenthalte. Man merkt, dass sie wegfliegen wollen. Aber ich glaube, wir werden gut arbeiten. Die Ist-Situation ist auf jeden Fall gut."
Es gibt also genug zu tun. Es seien insbesondere Flamen, die wieder ihren Urlaub in Ostbelgien buchen, sagt Maraite. Diese Touristen zufrieden stellen, das geht natürlich nur mit genügend Personal. "Wir haben das große Glück, dass wir sogar mehr Mitarbeiter haben. Wir arbeiten jetzt mit einem anderen System, nämlich sieben Tage auf sieben. Wir haben Auszubildende angeworben, Lehrlinge bekommen."
"Bei vielen Kollegen sieht es schlechter aus. Es gibt Kollegen, die nur noch halbtags öffnen können. Das ist ein großes Problem." Ein Problem, das Corona verschärft hat.
Die Pandemie war aber auch eine Chance für Ostbelgien als Ferienort, so Sandra De Taeye von der Tourismusagentur Ostbelgien. "Wir sind eigentlich gut gestimmt, denn die sanitäre Krise hat uns versichert, dass unsere Region an Bekanntheit gewonnen hat, dass die Leute gerne kommen und dass die Leute mit den Infrastrukturen hier zufrieden sind."
"Es ist allerdings so: Ostbelgien kann natürlich niemanden eine Küste oder hohe Berge versprechen. Wir werden schon das Publikum haben, das mit der Destination respektvoll umgehen wird", ist Sandra De Taeye sicher.
Bewegung in der Natur
Zurück kommen werden also diejenigen, die Ostbelgien auch wirklich zu schätzen wissen. Im Fokus steht hier ganz klar: Bewegung in der Natur. "Wir haben in den letzten Jahren ein Wanderknotenpunktsystem eingerichtet, Radknotenpunkte erneuert, den Stoneman. Und wir haben die Ravelstrecken. Wir setzen also klar auf Rad- und Wandertourismus, der entwickelt sich weiter mit verschiedenen Techniken."
Mehr eingebunden wird in diesem Jahr aber auch der Kultursektor: Die Museen ergänzen das Erlebnis in der Natur. "Sie sind Ausflugsziele auf den Wegen. Es sind vielfältige Angebote, weil wir sehr unterschiedliche Museen haben - von der Mine und Schieferstollen über Handwerk und Industriekultur bis hin zu Kunst wie im Ikob, da gibt es viel zu bieten."
Also gute Anlaufpunkte für die nächste Rad- oder Wandertour - und eine gute Alternative bei schlechtem Wetter. Einem gelungenem Sommerurlaub in Ostbelgien steht dann nichts mehr im Wege.
Raffaela Schaus