Francis Cloth hatte die Stelle im Oktober vorübergehend übernommen. "So hatte ich auch die Zeit zu schauen, ob mir der Job liegt. Natürlich auch, ob die Chemie zwischen mir und den Bürgermeistern passt, denn die sind meine Ansprechpartner. Wir haben uns gut gefunden und das hat mich in der Entscheidung bekräftigt, das nicht nur übergangsmäßig zu machen."
Das Mandat geht über sechs Jahre. Die Arbeit ist vergleichbar mit der eines Gemeindedirektors. Akten und Lastenhefte werden für die Politik vorbereitet. Dienste und Anfragen werden organisiert und koordiniert.
Dabei geht es vor allem darum, eine funktionierende Kommunikation mit allen Beteiligten aufrecht zu erhalten. Gerade wenn es um finanzielle Fragen geht. "Wir brauchen eine neue Ambulanz für die Wache St. Vith. Da haben wir natürlich ein Lastenheft, das wir, bei den aktuell stark wechselhaften Preisen, im Auge behalten müssen."
Aktuell gilt es, die Hilfeleistungszone auf das Niveau der anderen Zonen in Belgien zu bringen. Dafür muss das Material und die Infrastruktur auf den neuesten Stand gebracht werden. Ein Punkt ist aber besonders wichtig. "Wir wollen eine freiwillige Zone bleiben. Wir rekrutieren zwar viele berufliche Feuerwehrmänner. Aber es geht darum, ein Skelett aufzubauen, um ihnen die Möglichkeit zu geben, hier auch in Zukunft weiter zu arbeiten."
Die freiwilligen Feuerwehrleute ermöglichen dabei eine schnelle Mobilmachung. Während der Flutkatastrophe waren beispielsweise von 280 Feuerwehrleuten direkt 160 im Einsatz und noch einmal 30 bis 40 in Bereitschaft. Deswegen wird auch in Zukunft auf sie gesetzt.
"Am 10. September werden wir freie Feuerwehrleute rekrutieren. Da gibt es auch eine Prüfung, die die Leute abhalten müssen, das ist der nationale Befähigungsnachweis, auch hier in Eupen. Und da werden wir in naher Zukunft den Leuten die Möglichkeit geben sich hier darauf vorzubereiten, weil wir auch langfristig Nachwuchs brauchen." Viel zu tun also für Francis Cloth, den neuen Kommandanten der Hilfeleistungszone sechs.
Christoph Heeren