Die Haasstraße war ein belebtes Viertel, bis das Hochwasser hier wütete. Der Blick auf einige Geschäftslokale zeigt: Hier ist noch einiges zu tun. Das Restaurant Arti'choc hat die Arbeiten hinter sich, und es sieht aus, als wäre nichts gewesen. Doch auch diesen Betrieb hatte das Hochwasser mit voller Wucht getroffen. Die Schäden waren so groß, dass alles erneuert werden musste.
Sechs Monate haben die Arbeiten gedauert. Am 14. Januar - auf den Tag genau ein halbes Jahr nach der Hochwasserkatastrophe konnte das Restaurant wieder öffnen. Erst kurz vor der Corona-Krise hatten die Barattos ihr Restaurants komplett renoviert. Und so haben sie es auch nach dem Hochwasser wieder hergestellt.
Trotz der langen Schließung nach dem Hochwasser sind die Kunden wieder gekommen. "Wir haben aufgemacht am 14. Januar und waren direkt - bevor wir aufmachten - schon die ersten vier Wochen ausgebucht. Das war ganz toll", berichtet Besitzerin Katja Baratto.
"Ich hatte erst Angst, die Leute kommen nicht zurück. Dass die andere Wege gefunden haben in andere Restaurants. Dem war gar nicht so. Die waren direkt wieder da. Das hat mich total glücklich gemacht. Meinen Mann natürlich auch. Weil er sagte auch: Er will jetzt wieder den Kochlöffel schwenken und nicht mehr den Pinsel."
Viele Gäste, aber weniger Personal. Studentische Aushilfen sind seit der Corona-Krise schwer zu finden. Deshalb öffnet das Restaurant nur noch an den Wochenenden. Steigende Energiekosten und Verteuerung der Waren machen es nicht einfacher.
Dass das "Arti'Choc" wieder in der neuen Ausgabe des Guide Michelin die Auszeichnung BIB Gourmand für ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis erhalten hat, ist für das Restaurant eine wichtige Unterstützung und bringt vielleicht noch mehr Gäste in die Eupener Haasstraße.
Michaela Brück