"Beim Fachkräftebündnis Ostbelgien handelt es sich um einen Zusammenschluss verschiedener Akteure aus den Bereichen Politik, Wirtschaft, Ausbildung und Beschäftigung mit dem Ziel, Maßnahmen zu entwickeln und umzusetzen im Kampf gegen den Fachkräftemangel", erklärt Stephanie Carré, die Koordinatorin vom Fachkräftebündnis.
Dieses Bündnis gibt es seit Ende 2018. "Die Initiative für dieses Fachkräftebündnis kam damals von Seiten der Regierung der Deutschsprachigen Gemeinschaft. Sie hat gesagt, wir müssen strategisch und zielgerichtet gegen den Fachkräftemangel vorgehen. Das kann die Politik allerdings nicht alleine. Im Kampf gegen den Fachkräftemangel ist dann das Fachkräftebündnis Ostbelgien entstanden."
Arbeit des Fachkräftebündnisses
"Das erste Ziel - und das ist ein ganz wichtiges Ziel - ist, für die Bündnispartner strategische Handlungsthemen im Kampf gegen den Fachkräftemangel zu identifizieren. Aus diesen Handlungsthemen werden dann Aktionen abgeleitet. Das Fachkräftebündnis ist also ein Bündnis der Aktionen."
"Der dritte Punkt, der ganz wichtig für unsere Arbeit ist, ist die sogenannte Netzwerkarbeit. In unserem Bündnis tauschen sich die einzelnen Bündnispartner über bestehende Maßnahmen innerhalb, aber auch außerhalb von Ostbelgien aus. Das Ziel ist es dann, Synergien zu schaffen, Kräfte zu bündeln, Doppelarbeit zu vermeiden und sich gegenseitig einfach zu inspirieren und auch zu beraten."
Die neue Studie zum Thema Fachkräftemangel, die der Wirtschafts- und Sozialrat durchgeführt hat, wurde vom Fachkräftebündnis in Auftrag gegeben. "Diese Aktion des Fachkräftebündnisses nennt sich Fachkräfte-Barometer. Die wurde in der Tat vom WSR koordiniert. Das ist das Prinzip in unserer Arbeit. Für verschiedene Aktionen bilden sich immer Projektgruppen und es gibt dann einen Koordinator, der das federführend übernimmt."
"Dieser Bericht geht jetzt wieder zurück in die Gremien des Fachkräftebündnisses. Die Bündnispartner tauschen sich darüber aus und die Herausforderung liegt jetzt darin, aus diesen Ergebnissen dieser Arbeitgeber-Befragung Handlungsoptionen oder eine strategische Ausrichtung zu entwickeln, gegebenenfalls die Bündnisarbeit auch zu ergänzen oder zu ändern."
Direkter Dialog
Knapp 80 Prozent der Befragten kannten das Fachkräftebündnis Ostbelgien nicht. Bekannter werden ist also auch ein wichtiges Ziel. "Wir haben diese Frage in der Arbeitgeber-Befragung auch ganz bewusst gestellt. Für unsere Arbeit ist es ganz wichtig, dass wir in einen direkten Austausch und Dialog mit Trägern auch außerhalb des Bündnisses kommen."
"Das können Vereine sein, das können Arbeitgeber sein, das kann der einzelne Bürger sein. Das sind verschiedenste Einrichtungen, die auf uns zukommen können. Denn der direkte Dialog ist es, was uns weiterbringt und die Impulse, die wir aus diesen Gesprächen bekommen, wollen wir gerne mit in unsere Arbeit aufnehmen und darauf basierend dann auch unsere Arbeit weiterentwickeln und Aktionen in die Tat umsetzen."
Zum Bündnis gehören die DG-Regierung, das Arbeitsamt, die Industrie- und Handelskammer, das Institut für Aus- und Weiterbildung, die Mittelstandsvereinigung, der Wirtschafts- und Sozialrat, die Wirtschaftsförderungsgesellschaft, die Dienststelle für Selbstbestimmtes Leben, die Konföderation Baufach und das Robert-Schuman-Institut in Eupen, wie Stephanie Carré erklärt. "Selbstverständlich sind wir immer offen für weitere Zusammenarbeiten und freuen uns über die Teilnahme von weiteren Partnern."
Studie: Fachkräftemangel kann für Arbeitgeber gravierende Folgen haben
re/sr