Die Schulen bilden die nächste Generation Fachkräfte aus. Neben allgemeinbildendem Unterricht bieten Sekundarschulen in der Region auch technischen oder berufsorientierten Unterricht an. Eine solche Schule ist das Robert-Schuman-Institut in Eupen, kurz RSI.
"Neben anderen Möglichkeiten, wie zum Beispiel die duale Ausbildung, ist das auf jeden Fall eine sinnvolle Alternative. Wir bieten neben dem schulischen Lehrgang das Abitur zu erreichen, auch die Möglichkeit, sich technisch beruflich auszubilden und dann mit diesem Basiswissen sich entweder für weiterführende Studien zu qualifizieren oder in die Arbeitswelt einzusteigen oder auch eine duale Ausbildung in Angriff zu nehmen beziehungsweise auch einen dualen Bachelorstudiengang in Angriff zu nehmen", erklärt RSI-Werkstattleiter Sebastian Hamacher.
"Beim technischen Unterricht ist es so, dass die Schüler ihr Abitur angehen, aber neben diesem Abitur eine Qualifikationsarbeit schreiben und auch vor einer externen Jury mit Vertretern aus Industrie und Fachlehrern verteidigen müssen, um ihre fachlichen Kompetenzen dort unter Beweis zu stellen", so Hamacher. Diese Schüler werden auch für weiterführende Studien an Hochschulen oder auch an Universitäten vorbereitet. Im beruflichen Unterricht sei aber das Hauptziel, in die Arbeitswelt einzusteigen. "Wir haben erfolgreiche Beispiele in der Industrie oder auch im Schreinergewerbe, wo unsere Schülerinnen und Schüler mehr Berufspraxis haben, um schneller auch in die Arbeitswelt einsteigen zu können."
"Die Schüler erhalten hinzu auch ein Diplom, und zwar das Abschlusszeugnis im siebten beruflichen Schuljahr. Dieses Abschlusszeugnis ist ein gleichwertiges Diplom wie ein Abitur-Diplom und auch am Hochschulstudium berechtigt. Man kann sich mit dem Abschlusszeugnis im siebten Beruflichen auch an der RWTH einschreiben. Das ist auf jeden Fall möglich und auch anerkannt", betont Hamacher.
Vorteile
Man hat eine solide Basis im Fachbereich. Das Robert-Schuman-Institut hat 14 verschiedene Fachbereiche - nicht nur die Industrie, sondern auch in der Pflege, in der Familienhilfe, im Musikbereich. "Unsere Abteilungen arbeiten sehr eng mit Unternehmen hier in der Region und Einrichtungen zusammen", so der Werkstattleiter des RSI.
"Im Bereich Industrie ist es so, dass die Schülerinnen und Schüler dann noch ein Jahr Geselle plus absolvieren müssen. Das hängt damit zusammen, dass wir als Schule natürlich nicht die Praxis-Stunden leisten können, wie beispielsweise die Industrie oder das Unternehmen, wo der Lehrling jeden Tag acht Stunden im Betrieb ist", erklärt Sebastian Hamacher. "Im Schreiner-Bereich ist es wiederum anders gehandhabt, weil dort auch Möbelschreiner ausgebildet werden. In der Spannungs-Industrie wird es in der Regel ein Jahr sein. Manche Betriebe - aufgrund des Fachkräftemangels - stellen auch unsere Abgänger sofort ein."
Am RSI entsteht quasi die nächste Generation von Fachkräften. "Wir hatten vor kurzem unseren Tag der offenen Tür und die lange Nacht der Technik, wo wir auch mehrere Betriebe zu Gast hatten, die einen kleinen Infostand hatten, um die Eltern und Jugendlichen auch von dieser Seite beraten zu können. Dort haben wir etliche positive Rückmeldungen erhalten, vor allen Dingen im Industriebereich. Die Firma Capaul stellt jetzt wieder weitere zwei Abgänger sofort ein. Wir haben andere Beispiele: NMC, Hydro Aluminium, Mockel und weitere Unternehmen, mit denen wir eine sehr enge Zusammenarbeit haben und die jedes Jahr die Möglichkeit geben, ein Praktikum zu absolvieren."
lo/sr