Aachen ist bekannt für Printen, den Dom und Karl den Großen. Im Jahr 814 hat er Aachen als Zentrum seines Reiches festgelegt. Bedeutende Preise sind nach ihm benannt. Dieses Jahr wird die 22. Karlsmedaille verliehen.
"Manche sagen, dass die Karlsmedaille der kleine Bruder vom Karlspreis ist", erklärt Michael Kayser, Vorsitzender des Vereins 'Médaille Charlemagne pour les Médias Européens'. "Sie ist schon seit über 20 Jahren eigenständig. Wir sind damals auf die Idee gekommen, einen Preis speziell für die Medien zu stiften. Für Personen, die sich um die Medien in Europa und für Europa verdient gemacht haben. Wir haben bisher eine ganz illustre Reihe von Preisträgern gehabt. Wir hoffen, dieses Jahr mit Christopher Clark einen Weiteren hinzufügen zu können."
Sir Christopher Clark lehrt in England neue europäische Geschichte und hat mehrere Bücher über den Ersten Weltkrieg geschrieben. 2015 wurde er von Queen Elizabeth zum Ritter geschlagen. Für das Zweite Deutsche Fernsehen hat er mehrere Sendungen gemacht, "in denen er faktisch Europa und die Geschichte Europas erklärt. Die Europa-Saga war, glaube ich, sechs Folgen lang. Er ist ein Mann, der sieben Sprachen spricht. Christopher Clark ist ein europäischer Weltenbürger, obwohl er aus Australien stammt. Er ist ein Vorzeigeeuropäer in seinem Handeln und Tun."
Die Entscheidung, wer die Karlsmedaille erhält, ähnelt der Wahl des Papstes, abgesehen von dem weißen Rauch. Die Wahl wird innerhalb des Vereins beschlossen. "Wir haben unsere Mitglieder und eine Art Kuratorium, aber eigentlich hat jeder eine Stimme. Zuerst werden von jedem Vorschläge gemacht mit erster und zweiter Präferenz. Dann folgen mehrere Sitzungen und oft wird ganz überraschend noch ein Preisträgername in den Raum geworfen. Darüber wird eine Abstimmung gemacht. Zum Schluss muss derjenige noch den Preis annehmen wollen und in diesem Fall war es Christopher Clark."
Personen wie André Rieu oder Rolf-Dieter Krause, ehemaliger Leiter des ARD Studios in Brüssel, erhielten diesen Preis. Aber auch Organisationen wie Reporter ohne Grenzen waren Preisträger.
"Die Verleihung findet im Krönungssaal im Rathaus in Aachen statt. Dort beginnt unsere Feier gegen 17 Uhr. Wir haben eine Moderatorin vom Saarländischen Rundfunk und von Arte, die bei uns Mitglieder sind. Es ist dort immer relativ festlich." Die Vergabe der Karlsmedaille ist öffentlich und jeder mit Anmeldung (per Webformular) kann dabei sein.
Alexander Leufgen